Seiten

Samstag, 5. April 2014

Geheimer Coup: Stadt erwirbt kostbare Münzsammlung


Beispiel für eine historische Regensburg-Münze (aus meinem Bildarchiv, betrifft nicht den aktuellen Erwerb)

Über einen Beitrag von Ralf Straßer in der MZ erfuhr ich von dem Coup, den die Stadt hier gelandet hat. „Es war buchstäblich eine geheime Kommandosache und ohne die Medien zu informieren“, erzählte der Oberbürgermeister bei der Presseerklärung.

Worum es geht? Um den Neuerwerb einer Münzsammlung, und zwar aus dem Bestand „Die Münzen des Bistums und der Reichsstadt  Regensburg“ von Karl Walter Bach.


Wie interessant solche alten Münzen sind, darüber habe ich früher bereits berichtet. Ein Beispiel aus meinem (digitalen) Archiv:

Denn wir Regensburger hatten früher eine eigene Währung. Regensburg war lange Zeit freie Reichsstadt, also so was wie Stadt-Staat, wie Bremen, Hamburg und Berlin also. Erst 1810 fiel dann Regensburg an Bayern und hatte keinen eigenen Status mehr.

Davor gab es eigene Münzen, die Stadt hatte ein Münzprägerecht.

Beispiele für den Reichstaler und Konventionstaler:


Regensburger Münze       Regensburger Münze


Suchen Sie doch mal im Internet nach solchen Münzen. Das Thema ist bisher kaum erforscht. Gängigerweise beschäftigten sich alle Geschichtsforscher mit alten Stichen, Karten und Fotografien aus dem alten Regensburg. Darüber habe ich mittlerweile eine umfangreiche Sammlung und über die diversen Stadtansichten aus der Sicht von den Winzerer Höhen hatte ich bereits Beispiele in diesem Blog gebracht.

Irgendwann stieß ich bei den Recherchen auf alte Münzen aus Regensburg. Diese finden Sie speziell in Münzportalen bzw. Auktionsportalen und tauchen nicht bei der Google-Bildersuche auf.


Ergiebige Anlaufstellen wären z.B. www.muenzhandel-kopp.com,  www.coinarchives.com oder www.kuenker.de.


Sie können bei der Suche mit dem Suchbegriff Regensburg arbeiten und müssen nicht alte Schreibweisen benutzen (ratisbon, ratisbonne, regenspurg usw.)


Informationen finden Sie unter anderm im Internet bei:

Früherer Beitrag im Regensburger-Tagebuch mit Bildern von Münzen:

Regensburger Tagebuch: Regensburg auf alten Münzen
23 Jan. 2014
Regensburg hatte als freie Reichsstatt ein eigenes Münzrecht. Also eigene Münzen. Viele enthielten einen Blick auf Regensburg, meist mit steinernen Brücke, so wie man es von den Winzerer Höhen aus sieht. Manchmal ...

Weiteres zu dem Erwerb (mit Fotos von den aktuell erworbenen Münzen):


http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/regensburg/artikel/stadt-erwirbt-kostbare-muenzsammlung/1043432/stadt-erwirbt-kostbare-muenzsammlung.html

Das ganze war trotz der erst mal erschreckenden Summe ein Schnäppchen. Unter dem Neuerwerb viele Kleinode mit Prunkstücken des wohl bedeutendsten Stempelschneiders seiner Zeit, Johann Leonard Oexlein (1715 bis 1787), der mit Genauigkeit den Dom St. Peter und die Steinerne Brücke auf einem Dukaten mit 21 Gramm reinstem Edelmetall prägte.