Veröffentlicht am 16.08.2015
Schwaben & Altbayern im Internet: http://www.br.de/schwaben-altbayern
Der Regensburger Hafen ist der größte in Bayern - in Bezug auf den Güterumschlag. Um die 2.000 Menschen arbeiten dort. Trotz seiner großen Bedeutung und einer über 100jährigen Tradition ist er selbst für viele Einheimische fremdes Terrain ... Autorin: Birgit Fürst
Leute, guckt mal auf Minute 5:27. Dort wird die Ruthof erwähnt, die bei uns in Regensburg als Museumsschiff dient. Die lag nach einem Bombentreffer 14 Jahre lang auf Grund. Dann wurde sie geborgen und: sie lief! Auch Wikipedia bestätigt das, spricht aber von 12 Jahren (siehe unten)


Und die Ruthof heute?
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Die Ruthof (screenshot meinbildkalender.de/burkes) |
Geschichte der Ruthof / Érsekcsanád (aus Wikipedia)
Die Ruthof war Teil des Wiederaufbauprogramms nach dem Ersten Weltkrieg. Sie wurde in den Jahren 1922/1923 auf der Regensburger Ruthof-Werft gebaut, nach der sie auch benannt wurde. Die Ruthof war mit einer schräg liegenden Zweizylinder-Verbunddampfmaschine mit Einspritzkondensation ausgestattet. Die je 7 Blätter der beiden Schaufelräder wurden über eine Exzentersteuerung so angelenkt, dass sie immer senkrecht ins Wasser tauchten. Die beiden Kamine konnten für die Durchfahrt unter niedrigen Brücken umgelegt werden.
Nach der Schiffstaufe 21. Februar 1923 und der Ablieferung an den Bayerischen Lloyd verkehrte die Ruthof vor allem auf der unteren und mittleren Donau.
Im Jahre 1932 wurde die ursprüngliche Feuerung von Kohle auf schweres Heizöl (Pacura) umgestellt. Aufgrund des Ölmangels im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff 1942 jedoch wieder auf Kohlefeuerung umgerüstet.
Gegen Mittag des 20. Juni 1944 lief die Ruthof in der Nähe des Ortes Érsekcsanád in Südungarn auf eine Mine und sank. Fünf Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
Im Jahre 1956 wurde das Wrack gehoben. Die ungarische Reederei Mahart ließ das Schiff rekonstruieren. Kessel, Maschinenanlage und Hilfsaggregate waren trotz der 12 Jahre unter Wasser noch voll funktionsfähig. Die Decksaufbauten wurden ergänzt und die Feuerung wiederum auf Öl umgestellt. 1958 wurde das Zugschiff unter dem Namen Érsekcsanád wieder in Dienst gestellt und fuhr fortan unter ungarischer Flagge. In den folgenden Jahren kam der Dampfschlepper auch immer wieder nach Regensburg zurück, den Ort seiner Entstehung. Einen ihrer letzten Einsätze hatte die Érsekcsanád als „Wolgadampfer“ im Fernsehmehrteiler Michael Strogoff. Danach wurde das Schiff stillgelegt und sollte verschrottet werden. 1979 wurde es vom Arbeitskreis Schiffahrtsmuseum Regensburg erworben und zu einem Museumsschiff umgebaut. 1992 fand auf der Hitzler-Werft in Regensburg eine Überholung statt.
Kenngröße | Daten |
---|---|
Stapellauf | 25. Januar 1923 |
Hersteller | Ruthof-Werft Regensburg |
Länge | 61,55 m |
Breite Rumpf | 7,90 m |
max. Breite | 16,60 m (über die Radkästen) |
Tiefgang | 1,0 m mit 20 t Brennstoffvorrat |
Höhe (Fixpunkt) | 6,20 m |
Höhe Kamine | 8,00 m |
Leistung | 800 PS |
Hochdruckzylinder | Ø = 700 mm, 12 bar |
Niederdruckzylinder | Ø = 1300 mm, 1,5 bar |
Heizfläche Dampfkessel | 815 m² |
Heizfläche Überhitzer | 80 m² |
Heißdampf | 300 °C, 12 bar |
1923–1931 und 1942–1944 | Kohlefeuerung Verbrauch: 1000 kg/h bei voller Leistung |
1932–1942 und ab 1958 | Ölfeuerung Verbrauch: 540 kg/h bei voller Leistung |
Schaufelräder | 2 mit je 7 Blättern und Exzentersteuerung |
Umdrehungen | 30–40 min−1 |
Besatzung | 25 Mann |
Reedereien | Bayerischer Lloyd (1923–1944) Mahart (Ungarn) (1958–1975) |
Außerdienststellung | 1975 |