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Samstag, 17. Februar 2018

Buch von Peter Lang - Regensburg gestern und heute

In Zusammenhang mit den jüngsten Artikel über die jüngere Geschichte Regensburgs möchte ich ein Buch empfehlen, das nun schon seit Monaten darauf wartet, besprochen zu werden: ein Buch des Kulturjournal-Herausgebers Peter Lang mit dem Titel

"Regensburg gestern und heute".

Die Beiträge dieses Bands sind die Zusammenfassung der Serie "Zeitreise", die seit Oktober 2013 im Kulturjournal Regensburg erscheint und jeweils Monat für Monat eine historische Postkarte oder eine alte Fotografie mit einer Aufnahme jüngsten Datums vergleicht.



Um es kurz und knapp zusammen zu fassen: ein sehr interessanter Führer durch Regensburg für alle, die sich schwerpunktartig für die jüngere Geschichte und die Stadtentwicklung interessieren -  geschrieben aus kritischem Blickwinkel und daher an Regensburger gerichtet, und nicht an Touristen.

Das Ganze ist kompakt wiedergeben und hervorragend recherchiert, was ich selbst gut beurteilen kann, weil ich mir oft den Wolf suche, wenn ich die Geschichte eines Platzes oder Gebäudes benötige. Was die ältere Historie betrifft, kann man im "Bauer" nachschlagen, oder in anderen Quellen, aber das kostet Zeit und ist mühsam. Und für die neuere Geschichte wird es extrem problematisch. Man nehme nur den Artikel über den Neupfarrplatz, den ich vor kurzem veröffentlichte - wo findet man schon Daten über die Namen des Kaufhauses und dazu noch die Jahreszahlen.  Die Beschreibungen von Peter Lang fassen alles Wichtige zu einem Platz zusammen: ganz alte Geschichte, jüngere Geschichte und Anmerkungen zu den aktuellsten Entwicklungen - z.B. dem Haus der Bayerischen Geschichte am Donaumarkt.


Die Alte Wache, Galeria Kaufhof - Stadtentwicklung am Neupfarrplatz (Stand 2018)

Die "alte Wache", auch "Hauptwache" am Neupfarrplatz.


Unter der Rubrik "StadtG'schichtn" gab es in der Dezemberausgabe des Kulturjournals einen Artikel über die historische Entwicklung von Alte Wache und Galeria Kaufhof (Dez 17, S. 13). Einen Beitrag über den Ort fand ich auch im Buch des Kulturjournal-Herausgebers Peter Lang "Regensburg gestern und heute (Seite 68 f).

Und das gab mir die noch fehlenden Informationen, um einen schon lang geplanten Artikel fertigzustellen.

1972 geschah etwas Unglaubliches auf dem Neupfarrplatz - ein Jahr vor Einführung des Bayerischen Denkmalgschutzgesetz leistete sich Regensburg eine riesige Bausünde: das ganze Viertel am Neupfarrplatz wurde bereinigt, historische Häuser abgerissen, sogar eine Straße verschwand. Die Südost-Ecke des Neupfarrplatzes wurde geschleift. Zwölf historische Häuser wurden entfernt, betroffen waren Dreihelmgasse, Pfauengasse, Neupfarrplatz, Schlossergasse und St.-Kassians-Platz. Der Platz Am Spielhof existiert seitdem  nicht mehr.

Unter anderem wurde auch der Vorläuferbau des Kaufhofs abgerissen, was zu einer riesigen Baugrube führte, und durch das jetzige Gebäude ersetzt. Dort in die Westfassade integriert ist das mittelalterliche Gebäude "Alte Wache", bzw. auch von diesem Gebäude nur die Fassade.

Alte Wache, das ist der Teil mit den Säulen am Neupfarrplatz. Dieses sehr alte Gebäude stammt aus dem Jahr 1611. Es  diente vor und während des 30jährigen Krieges als Wachstube für die Bürgerwehr. Männliche Bürger mussten damals an regelmäßigen Waffenübungen teilnehmen.
Ab 1663 wurde die Bürgerwehr durch Berufssoldaten ersetzt. 1753 wurde der Platz gepflastert (zwecks leichterem Exerzieren der Schildwache); die Holzbaracken wurden 1818 durch einen gemauerten Steinbau ersetzt.

Der "Wegweiser durch die Kreishauptstadt Regensburg" aus dem Jahre 1852 nennt das Gebäude "Hauptwache": Der Giebel links hinter der Hauptwache, das war der "Gasthof Zu den drei Helmen", eines der bedeutendsten Gasthöfe im 18. und 19. Jahrhundert.
Die alte Wache vor 1972. Es diente damals offenbar als Museum
Interessant ist auch das Schicksal des Kaufhauses selbst. Noch heute höre ich manche sagen "ich war gerade beim Schocken, um was zu kaufen" - und ich weiß, was gemeint ist, nämlich der Kaufhof.

Das Kaufhaus "Schocken" gab es ab 1920, damals wurde es von der Vorgängerfirma Hammer übernommen.  Nazis enteigeneten den jüdischen Besitzer, danach hieß das Kaufhaus Merkur. 1954 bis 1962 wurde das beliebte Kaufhaus erweitert.

1969 wurde Abriss und Neubau beschlossen, 1972 wurde dies im Rahmen der eingangs genannten "Bereinigung" realisiert.  Der Neubau wurde dann ab 1972  nicht mehr unter demNamen Merkur, sondern unter dem namen Horten weitergeführt.

Erst im  April 1998 ging das Kaufhaus an die  Gruppe Kaufhof. Aber die ganze Zeit wurde das Gebäude von älteren Regensburgern als "Schocken" bezeichnet.

Wir älteren Regensburger haben also eine Vielzahl von verwirrenden Namen im Kopf: Schocken,  Merkur, Horten und Kaufhof. Und erst beim Lesen des Artikels von Lang hatte ich die fehlenden Daten über die verwirrende Entwicklung.

Portikus und Fassade der alten Wache ließ man damals stehen, auf Druck der Kulturpolitik. Das neue Gebäude, das der Kette HORTEN gehörte, gilt unter Architekten und Stadtplanern als  Fremdkörper mit seinen H-Kacheln aus Faserbeton. Geplant wurde es vom deutschen Architekten Egon Eiermann. Die Kastanien der Westfront wurden entfernt.


Filmaufnahmen Regensburg 1960 - von Huntley Film Archives


Das Huntley Film Archiv hat einen Film über Regensburg aus den 1960er Jahren veröffentlicht. Auch dieser enthält interessante Rückblicke für uns "ältere" Regensburger über die jüngere Vergangenheit von Regensburg, das so genannte "Regensburg damals".

Man sieht hier viel VW-Käfer, die alten Linienbusse, und sehr viel Aufnahmen vom Donaumarkt.

Titel des Films, den man auf youtube ansehen kann: "Regensburg Germany, 1960s - Film 95255"


https://youtu.be/4bFp3zhnQ1U
oder im Huntley Archiv: http://www.huntleyarchives.com/preview/95255



Der "Autor" wird nicht genannt. Nur folgende Beschreibung findet man:

The German city of Regensburg. View of the city dominated by the cathedral. Two young ladies sit on the banks of the River Danube with a bridge in the background, camera pans around to the river. St Peter's Cathedral, a bendy bus passes the front of the cathedral. The camera pans upward to film the spires of the cathedral. Traffic passes between the round towers that form the city's northern gate. River boats, a young female student walks beside the boats. Overview of a busy market scene. People buying and selling fruit and vegetables in market beside the River Danube. Close ups of market traders, lady selling cabbages, another stacking eggs, a lady buying radishes.

Bilder von der Ausstellungseröffnung - Karin Ruhland im Leeren Beutel


Die bereits angekündigte Ausstellung "Rost imaginär" mit Bildern von Karin Ruhland wurde am 11. Februar eröffnet (siehe Artikel Vernissage Karin Ruhland in der Jazz-Club-Galerie)
.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Unter unserem Himmel: Damals in Regensburg, Doku aus 2017

Tipp: derzeit noch auf youtube anzusehen ist eine gut gemachte Reportage aus der Serie "Unter unserem Himmel", mit vielen Interviews zum Thema Entwicklung in Regensburg.

Eingestreut sind Schwarz-Weiß-Filmszenen aus dem früheren Regensburg.

Direkt auf youtube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=_BplOKcbesc


(neu verlinkt am 9.7.2020)

Freitag, 9. Februar 2018

Die schnellste Dampflok der Welt zu Besuch in Regensburg

Sie dampfte durch Regensburg, die schnellste Dampflok der Welt. Und nachträglich veröffentliche ich die Videos, die ich damals machte.

Eisenbahnfreunde kennen sie: die so genannte "DR 18 201", ein einmalige Dampflok, ein Unikat aus dem Jahre 1961, aus mehreren anderen Lokomotiven zusammengebaut. Sie gilt als die schnellste Dampflok der Welt. Bei einer Testfahrt im Jahr 72 erreichte sie die Geschwindigkeit von 190 kmh. Sie ist gelegentlich noch bei Sonderfahrten im Einsatz.

Der Besuch in Regensburg ist schon etwas her - das war anlässlich einer Sonderzugfahrt am 24.04.2016. Der Zug kam von Hof, koppelte in Regensburg die Waggons ab und machte dann sein Wendemanöver. Dazu brauchte die Lok das Gleisdreieck im Stadtosten, südlich der ehemaligen Zuckerfabrik. Der Zug fährt erst vorwärts Richtung München, dann werden die Weichen gestellt, sie fährt rückwärts Richtung Hof, dann werden die Weichen erneut gestellt, dann fährt sie wieder vorwärts Richtung Bahnhof.


Zwei Bekannte, Eisenbahnfans, machten mich darauf aufmerksam und baten mich, den Besuch zu filmen.


Sonntag, 4. Februar 2018

Vernissage Karin Ruhland in der Jazz-Club-Galerie



Der Name "Jazz-Club-Galerie" steht für Ausstellungen im Restaurant Leerer Beutel sowie den gegenüberliegenden Veranstaltungsraum, der vom Jazz Club benutzt wird. Hier steht eine neue Ausstellung an, Vernissage ist  am 11. Februar 2018, 11 Uhr vormittags.


Rost - imaginär
Karin Ruhland
 
Eröffnung: 
Sonntag, 11. Februar 2018, 11 Uhr

Begrüßung: Winni Freisleben
Einführung: Renate Christin


Ort:  Jazz-club-galerie  (Restaurant Leerer Beutel)
Bertoldstraße 9, 93047 Regensburg

Ausstellungsdauer: 12. Februar – 20 April 2018
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 23 Uhr, Mo 19 – 23 Uhr


Neben Öl und Acryl bevorzugt Karin Ruhland Rost als Malmittel für ihre Werke.
Die Künstlerin hat sich fast ausschließlich autodidaktisch ihr Wissen über Material, Struktur und dem Zusammenwirken mit Rost angeeignet.

Diese facebook-Seite gibt einen Einblick in den Stil der Künstlerin:
https://de-de.facebook.com/Kunst-Karin-Ruhland-430959280392769/


Samstag, 3. Februar 2018

Ausstellung der Werkschau von Mariana Steiner eröffnet

Fotos von der Vernissage am gestrigen Freitag 2.2.18 um 19:00 Uhr in der PanamericanArte Galerie. Musik: Cornelie Bergius und ihre Tochter; Eröffnungansprache Michael Schäffer.

Ausstellungsdauer: 03.02.17 - 10.03.2018, Öffnungszeiten: Do./Fr. 14:00-19:00 Uhr, Sa. 11:00 - 17:00 Uhr; Adresse: Watmarkt 6 Regensburg (gegenüber dem Eingang zum Turmtheater)




Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer eröffnete Valentinade




Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer hat am Samstag die Valentinade 2018 eröffnet. Der Erlös ist bestimmt für die Organisationen "Aktion Sonnenschein" und "Drugstop".

Wer Gutes tun will, kann entweder in der Ausstellungszeit eines der Kunstwerke erwerben, die auf mehreren "Art-Points" in der Verkaufshalle aufgestellt sind, oder sich am

 9. und 10. Februar  

zu den Aktionstagen einfinden und dort z.B. Tombola-Lose kaufen.


Freitag, 2. Februar 2018

Alte Fotos und Ansichtskarten - Teil 5

Es ist Zeit, die Festplatte auszumisten und ein paar neue Ansichtskarten zu zeigen. Diese hier stammen überwiegend aus Recherchen bei französischen Sammlern, die ich vor längerer Zeit durchführte. Dabei entdeckte ich Fotos, die ich noch nicht kannte.

Es kann natürlich sein, dass sich einzelne Fotos mit Ansichtskarten aus den früheren vier Teilen der Artikelserie decken.


Arnulfsplatz. Rechts am Bildrand das Cafe-Restaurant "Deutscher Kaiser". Heute ist dort der McDonalds

Donnerstag, 1. Februar 2018

So sah das leere Zuckerfabrikgelände 2011 aus


Jetzt ist auch das letzte Gebäude der Zuckerfabrik komplett abgerissen. Vor ein paar Tagen machte ich die jüngsten Fotos vom leeren Gelände, ferner zeige ich Fotos vom 9.12.2017 und vom 18.10.2017.

Das nehme ich zum Anlass, auf ein Video hinzuweisen - ein Schmankerl, das ich im letzten Jahr auf meiner Festplatte fand:

ein Rundschwenk auf dem planierten Zuckerfabrikgelände im Jahre 2011.

Dort sieht man ganz hinten auch dieses letzte Gebäude, das noch sechs Jahre lang benutzt wurde. Ansonsten war das Gelände leergefegt, alle Abrissfahrzeuge waren weg und das Gebiet wartete auf den Startschuss zur Neubebauung.

Gefilmt mit meinem Galaxy-Tab, daher die eingeschränkte Auflösung.

Direkt auf youtube: https://youtu.be/2jnnbVr1SVQ

Buchtipp - Verlassene Orte in der Oberpfalz

Noch ein Buchtipp: Verlassene Orte in der Oberpfalz, von der Fotografin Nina Schütz.

Aha, ein Buch mit Lost-Places Fotos, dachte ich, als ich beim Pustet stöberte. Na ja, das fotografiere ich auch manchmal, und  "Lost Places" Fotos von anderen Fotografen reißen mich so schnell nicht vom Hocker. Aber ich blätterte trotzdem  hinein - und war hellauf begeistert.

Die fotografierten Örtlichkeiten sind der Hammer, ich hätte nicht gedacht, dass man solche Motive noch finden kann, noch dazu in nächster Umgebung. Und die fotografische Umsetzung ist ebenfalls hervorragend, das muss ich neidlos anerkennen. Denn das gibt es ja auch: Lost Places entdecken, und dann achtlos drauf los fotografieren. Hier  nicht.

Sie können das Buch beim Pustet kaufen, bei einem anderne Buchhändler bestellen, und bei amazon bestellen - aber dort leider nicht ansehen (Blick-ins-Buch gibt es hier nicht). Die Rezensionen bei amazon zeigen übrigens einen Bestnotenschnitt, was mich nicht wundert.

Verlassene Orte in der Oberpfalz – faszinierende Fotografien geheimnisvoller Lost Places zwischen Weiden, Amberg und Regensburg von  Nina Schütz