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Mittwoch, 22. November 2017

Historische Entwicklung im Stadtosten

Dies ist eine Fortsetzung des Artikels "Historisches zur Blumenstraße, Greflingerstraße und Seifensiederfabrik" und zeigt einige Aspekte der Entwicklung im Stadtosten.


Luftbildaufnahme 1943 vom Stadtosten

Hier habe ich versucht, die Neustrukturierung des Stadtostens nach dem zweiten Weltkrieg aufzuzeigen. Die bogenförmige Straße, die durch das Bild geht, und die das frühere Gleisbett der Gleisverbindung zur Donau zeigt, ist entfernt worden und der Osten wurde völlig neu strukturiert.




Luftaufnahme aus ca 1958, man sieht das ehemalige Gleisbett, mittlerweile Straße, und diese wiederum mittlerweile teilweise überbaut. Die Blumenstraße existiert ansatzweise auf der linken BIldhälfte. Später wurde sie erweitert bis hinten zur Seifenfabrik.




noch älter: Bahngleise, bei der Landshuter Unterführung abzweigend, Richtung Schlachthof bzw. Donau. Später wurde aus dem Gleisbett eine unbefestigte Straße. Die Greflinger Straße geht nur drei Häuser weit über die Weissenburger Straße hinweg und geht dann in Feldwege über. Die Seifenfabrik stand alleine auf weiter Flur; die Fußgängerbrücke über die Bahn neben der Seifensiederfabrik gab es noch nicht (wurde 1955 errichtet).
Bau der heutigen Feuerwehr (Hauptwache)









Folgende Bilder zeigen die Entwicklung im Gleisdreieck und Bayernhafen



Die folgenden Bilder haben das historische Leprosenhaus St. Niklas im Fokus. Über St. Niklas, das schon in den ältesten Regensburg-Stichen als alleinstehendes Objekt außerhalb der Stadtmauern auftaucht, habe ich bereits berichtet: http://www.regensburger-tagebuch.de/2015/05/soziales-regensburg-leprosenhaus-st.html

Der Pfeil zeigt auf St. Niklas; auf der gegenüberliegenden Straßenseite (also oben) sieht man den alten Schlachthof

St. Niklas

Folgende Bilder zeigen das Haus, in welchem ich gerade den Artikel schreibe. Es ist sehr alt, ca 1910, und stand lange alleine auf weiter Flur an der Bahn. Das erste Bild ist eine Luftbildaufnahme der Alliierten aus 1943, das zweite ein google-earth-Screenshot aus 2004.  Im oberen Drittel, mittig, sieht man das Gebäude der Domspatzen.






Das Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen:


In den letzten zwei Jahren wurden die rot markierten Gebäudekomplexe abgerissen und sind mittlerweile neu bebaut.


Auf folgendem Luftbild aus dem Jahre 1943 sieht man den alten Gasometer bzw. den Gasbehälter  (siehe http://www.regensburger-tagebuch.de/2011/12/das-regensburger-scheibengasbehalter.html); das große Gebäude rechts gehörte zur Zuckerfabrik. Auf der linken Bildhälfte fehlt die Greflinger Straße - die gab es damals noch nicht. Da sieht man nur Felder und Kleingärten, letztere dort, wo heute die Feuerwehr steht.


Der Gasbehälter, von manchen auch Gasturm oder Gasometer genannt, wurde 1928 gebaut, und 2000 stillgelegt. Er steht neben dem Zuckerfabrikgelände und  basiert auf einem Patent von 1913. Es handelt sich um einen Scheibengasbehälter der Firma MAN




https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEir39pP51QYkR58Whvl7Ap3qOLj2rP5bwBAC79NNhMQ2eudAB2cN-DMUpuPv1T9nCyFn-IoeEIDhEbu-uC3cpag0pcAUaFd156MTBWpjstsePwtOi2XlhtAHY4TCo74JIEaspj1NNcVyK8/s576/gasbehaelter-regensburg.jpg



Der Gasbehälter in Google-Earth: Regensburg_Scheibe.kmz
(anklicken und es öffnet sich google-earth, sofern Sie es auf Ihrem PC installiert haben)


Bei der Suche nach ein paar Daten über das Gaswerk bin ich auf die sympathischen Seiten von Oliver Frühschütz gestoßen, der Informationen über Gaswerke zusammengetragen hat. So weiß ich jetzt, dass es sich um ein Scheibengaswerk handelt, eine Gasbehälterart, die 1913 patentiert wurde und erstmals ohne Wasser als Dichtmittel auskam. In der Mitte des Turms ist also eine Scheibe, die das Gas darunter "deckelt", darüber ist normale Luft. Die Scheibe ist in der Höhe variierbar. Sehr schön erklärt ist das auf folgender Webseite: http://www.gaswerk-augsburg.de/scheibe.html

Weitere Bilder und Infos in einem früheren Artikel von mir selbst:

http://www.regensburger-tagebuch.de/2011/12/das-regensburger-scheibengasbehalter.html






Der Safferlinger Steg - also der Bahnübergang zwischen Ende Blumenstraße und Guerickestraße, wurde nicht neu gebaut, sondern an einem anderen Ort (mir nicht mehr bekannt) abgebaut und  ca 1955 hierher transportiert.







Über die Fabrikatenvilla, die schon seit dem Jahre 1900 existiert und das Wohnhaus zur Seifensiederfabrik der Firma Miller darstellt, habe ich bereits genug geschrieben. Diese Villa taucht natürlich in allen Bildern und Plänen nach 1900 auf, sie stand aber lange Zeit nicht am ende der Blumenstraße, sondern war über einen kleinen Weg quer über die Felder erreichbar. Hier auszugsweise ein paar Bilder aus dem Artikel http://www.regensburger-tagebuch.de/2015/04/historisches-zur-blumenstrae.html:











Unten mitte: Fabrik der Firma Miller mitsamt Fabrikantenvilla



Fortsetzung folgt