Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Mittwoch, 8. September 2021

Ausstellung "LESBOS" im Restaurant Leerer Beutel ab 10. September




Nach der Zwangspause im Restaurant Leerer Beutel gibt es einen Neustart mit einer Ausstellungseröffnung:

Lesbos – Eindrücke Geflüchteter
mit Gemälden aus der “Lagerschule Wave Of Hope”
und Photos von REFOCUS

Ausstellungseröffnung
am Freitag, 10. September 2021, 18:00 Uhr

in der Jazz-Club-Galerie
Restaurant Leerer Beutel
Bertoldstraße 9, 93047 Regensburg

Begrüßung:   Bürgermeister Ludwig Artinger
es spricht:      Michael Buschheuer / sea-eye
Musik:           Rezan Murad



Die Ausstellung „LESBOS – Eindrücke Geflüchteter“ ist ein Hilfs- und Bildungsprojekt von Ira Ganzhorn (Regensburg) und Oliver Zrenner (Wiesau).

Co-Organisatorin für Regensburg ist  Renate Christin vom KunstvereinGRAZ

Aus der Veranstalterinformation:

Hintergrund

Der katastrophale Brand im Camp Moria hat der europäischen Zivilgesellschaft ein weiteres Mal vor Augen geführt, wie menschenunwürdig die Lebensbedingungen an den europäischen Außengrenzen sind. Die europäischen Werte sind zusammen mit der Hoffnung der Bewohner*innen von Moria in Flammen aufgegangen.

Es gibt keinen geregelten Zugang zu Bildung, deshalb sind selbstverwaltete Schulen besonders wichtig. Die Pandemie und der daraus resultierende Lock Down hat die Lage zu dem drastisch verschlimmert: Nur noch selbstverwaltete Schulen dürfen Unterricht anbieten. Internationale Hilfsorganisationen mussten ihre Programme bis auf weiteres einstellen. Die selbstorganisierten Schulen verfügen jedoch über keinen NGO Status und können deshalb keine Spenden akquirieren.

Das Konzept

Mit bereits bewilligten Fördergeldern werden Bilder von der Wave of Hope for the Future Schule und Photographien des Refocus Media Lab ausgeliehen und im Rahmen einer Ausstellung in verschiedenen Städten Deutschlands, Österreich und der Schweiz gezeigt.

Die Kunst zeigt, dass die Menschen so viel mehr sind, als ihre Fluchtgeschichte. Flucht ist ein Zustand, im heutigen Europa ein schlimmer. Doch Menschen sind kreativ, inspirierend, stark und liebend. All diese Facetten ihrer Persönlichkeiten werden im Fokus der Ausstellung stehen.

Neben der finanziellen Unterstützung sollen die Künstler*innen die Anerkennung bekommen, die sie verdienen.

Denn auch hier sind sich die Bewohner der Camps einig: Die Lebensbedingungen sind schlimm. Schlimmer ist es jedoch, von der europäischen Gesellschaft vergessen zu werden.

Refocus Media Labs

Das Team von Refocus Media Labs bietet seit 2017 Photographie Kurse, Audio- und Videobearbeitung, Grafikdesign, Filmschnitt und Computerkurse an. Die Qualifikationen dienen den Menschen, ihre eigene Geschichte zu erzählen und in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Schüler*innen der Schule haben bereits viele Projekte realisiert und Anfang 2020 den Film „Even after Death“ produziert.

Wave of Hope for the Future

Wave of Hope for the Future wurde von Zekria Farzad 2019 in Moria gegründet. Er selbst ist Journalist und floh aus Afghanistan. Nach seiner Ankunft im Camp erkannte er den eklatanten Mangel an Bildungsangeboten für Kinder, woraufhin er den ersten Unterricht in seinem Zelt anbot. Später wurde eine kleine im Camp errichtet. 44 Lehrer*innen boten dort Sprach-, Kunst- und Musikunterricht an und unterrichteten rund 2.700 Kinder. Nach dem Brand wurde der Unterricht in den Räumlichkeiten von One Happy Family wieder aufgenommen.