Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 19. Juli 2018

Benefiz-Aktion im DEZ geht zu Ende - nur noch bis Samstag

Nur noch zwei-ein-halb Tage. Am Samstag abend ab 18.00 Uhr  hängen wir die Bilder in der Benefiz-Kunstausstellung im DEZ ab und räumen die Skulpturen weg. Dann endet die  dreiwöchige Benefiz-Aktion der Regensburger Charity Art Group im Donaueinkaufszentrum.

Dazu ein paar Worte in eigener Sache.

Ich selbst war diesmal nach einer längeren Pause wieder mit vertreten. Sogar mit einer komplett neuen Bilderserie, die ich mit enormen finanziellem Aufwand im Frühjahr drucken ließ und für die kommenden Ausstellungen der Charity-Art-Group gedacht war.

Dabei habe ich auf alles verzichtet, was ich bisher ausgestellt hatte - also kein Acryl, kein Aquarell, keine normalen Fotos.



Vielmehr habe ich mich auf das besonnen, was mich die letzten 20 Jahre am intensivsten beschäftigt hat, und zwar ohne Unterbrechung: Experimentelles, seien es abstrakte Kompositionen aus dem Bereich Digital-Art, oder Fraktalbilder, oder Experimente mit meinen Fotos.


Es verging in den letzten 20 Jahren kaum ein Monat, in welchem ich nicht herumexperimentiert habe, und so entstanden einige tausend Bilder, von denen ich nur ganz wenige (in den Jahren 2002 bis 2004) gezeigt hatte. Ein paar hingen als Dauer-Leihgabe im ehemaligen Diba.


So habe ich  Mitte März eine Serie komplett neuer Bilder geordert  und bei einer privaten Feier schon mal "eingeweiht". Es waren ausschließlich Experimental-Bilder. Aus vielen hundert vorausgewählten Werken habe ich nochmals eine Auswahl von ein paar dutzend Exponaten erstellt, und diese dann in Regensburg beim Fotostudio Schmid drucken lassen. Zum Teil auf Alu-Dibond, zum Teil gerahmt.

Zu meiner Erleichterung kamen die Bilder gut an. Und zu meinem Erstaunen waren gerade diejenigen Bilder Favoriten, die mir persönlich am Wichtigsten waren, von denen ich aber den Verdacht hatte, dass sie für Dritte eher unspektakulär sein könnten. So zum Beispiel jene Konzept-Kunst-Bilder, bei denen ich eigene Fotografien von Regensburg mit historischen Motiven aus Regensburg verband. Die dahinterstehende Arbeit sieht man am Ergebnis kaum - aus tausenden Fotos diejenigen auszuwählen, die bei einer Kombination mit einer alten Münze oder einem alten Stich ein harmonisches Bild ergeben, kostet alleine schon Zeit, vom Fein-Tuning ganz abgesehen.

Auch die inhaltlichen Bezüge sind einem Laien nicht immer erkennbar. Die Kombination Altes Rathaus (Foto) und Altes Rathaus (auf Münze) ist noch relativ schnell erkannt, aber es gibt auch weit Raffinierteres. Um so erfreulicher, dass die Bilder trotzdem gut wirkten, auch wenn der Betrachter die Symbolik nicht erkannte.




Schon in den ersten Tagen der diesjährigen DEZ-Benefizaktion gingen drei meiner frühesten Experimente aus dem Jahre 2003 weg - halbabstrakte Toskana-Landschaften in verschiedenen Variationen. Das freute mich, denn diese Bilder gefielen mir von jeher sehr gut und ich war mir nicht sicher, ob auch andere diese Einschätzung teilten. Und so hat sich der Druck dann doch gelohnt.

Toskana-Landschaften
(ungerahmte Version)




Übrig bleibt bei den Bildern kaum etwas. Nach Abzug der Provision für den Spendentopf der Charity-Art-Group sind in etwa meine Selbstkosten gedeckt. Aber das reicht. Wie schon die Bürgermeisterin bei der Ausstellungseröffnung feststellte: die Werke von uns Künstlern werden auf dieser Ausstellung so günstig angeboten, dass man von einer Win-Win-Situation sprechen kann. Der Käufer tut was Gutes, ohne etwas zu opfern, denn er bekommt vollen Gegenwert, und die begünstigten Sozial-Einrichtungen erhalten Spenden.

Übrigens: ausgerechnet folgendes Bild, das ich am größten und teuersten drucken ließ (eine Dreifachbelichtung mit dem Titel Regensburg-Blues) habe ich dann doch nicht ausgestellt. Denn ich müsste erst herausfinden, wer die Saxophonistin war, die ich vor Jahren fotografiert habe, und die Erlaubnis einholen. Also wird das Alu-Dibond-Bild vorerst  bei den anderen Bildern im Atelier liegen bleiben.