Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 21. Juni 2019

Hinter den Kulissen des Regensburger Hafens


Am Dienstag, 18.6.2019, war ich vom BFBM (Bundesverband der Frau in Business und Management e.V.)  zu einer Rundfahrt durch das Regensburger Hafengebiet eingeladen. Damit konnte ich endlich mal hinter die Kulissen des Hafengebiets blicken, durch das ich im Laufe der Jahrzehnte schon oft spazieren ging oder fuhr.

Organisiert wurde die Hafenrundfahrt von Frau Petra Schmidt (Terre des Langues), Gründungsmitglied der Regensburger Regionalgruppe.

Bei dieser Veranstaltung waren außer den Mitgliedern auch andere Frauenverbände eingeladen und gerne kamen noch ein paar Männer dazu.


Die Führung selbst erfolgte durch Frau Michaela Wöhrl, Geschäftsbereichsleitung Grundstücks- und Immobilienmanagement Bayernhafen.


Hinter Bayernhafen steht der Freistaat Bayern als alleiniger Gesellschafter. Seit 2005 wird der Regensburger Hafen nicht mehr über den Freistaat direkt, sondern über diese GmbH & Co KG geführt, so dass die Hafenverwaltung viel flexibler und schlagkräftiger auftreten kann, z.B. wenn es um Kauf von Immobilien geht.

Zuerst gab es einen Vortrag im Tagungsraum, dann eine geführte Tour mit einem Bus durch das gesamte Hafengebiet. Die Fahrt begann im Westen neben dem IT-Speicher, über den Westhafen, den Ölhafen bis hin zum Osthafen bei der Äußeren Wiener Straße.

Über den Hafen

Das Gelände umfasst 185 Hektar Fläche. Insgesamt 80 Unternehmen sind dort ansässig. Ein wichtiger Faktor für die Effizienz des Hafens ist die Kombination von Schiffsverkehr und Bahnverkehr.

Der jährliche Umschlag über Schiff und Bahn beträgt 2,7 Mio Tonnen. Man geht von einer Ersparnis von 115.000 LKW-km aus.

Der Regensburger Hafen gilt als  Bayerns Getreide-Drehkreuz  für Landwirte, Mühlen und Bäckereien, und für den Export in die ganze Welt. Stark vertreten am Standort ist auch die Bauindustrie, und zwar Baustoffhersteller (Zement,  Beton) oder  Logistikdienstleister, die die Baustoffe umschlagen oder dort Lager betreiben und Baustellen beliefern. In Regensburg wird hochwertiges Schwergut wie Trafos auf Schiffe verladen und  in den Weltmarkt exportiert. Über Schiffe wird Stahl angeliefert und an die regionale Autoindustrie weiter transportiert.



Im Anschluss an die Führung gab es noch interessante Gespräche mit der Referentin im Kreutzers und den BFBM-Damen.

Zum BFBM (Bundesverband der Frau in Business und Management): 


Der BFBM ist ein deutschlandweiter Verband, dessen Regionalgruppe Regensburg 1996 gegründet wurde. Es ist ein Netzwerk von weiblichen Unternehmerinnen sowie von Fach- und Führungskräften. Der Verband engagiert sich für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen; Näheres findet man auf der Leitbildseite des Bundesverbands: https://www.bfbm.de/bfbm/bfbmwxsp.nsf/web/leitbild

Die Regionalgruppe Regensburg, die vor zwei Jahren ihr 20. Jubiläum feierte, hat einmal im Monat ein Treffen mit Vorträgen oder Führungen (https://www.bfbm.de/bfbm/bfbmwxsp.nsf/web/rg-Regensburg)

Ich hatte schon vom BFBM gehört und umso interessanter war für mich die Begegnung mit den Gründungsmitgliedern Frau Ursula Prasch (Miniköche), Elisabeth Wiesner (fotoart und Astrologin) und Petra Schmidt (Terre des Langues Sprachreisen). Viele andere Frauen mit interessanten Berufen kamen im Laufe der Jahre hinzu. Diese Treffen einmal zu besuchen scheint durchaus empfehlenswert.



Michaela Wöhrl (Referentin), Petra Schmidt (Terre des Langues), Rita Fürst (donaflor, Regionalleitung BFBM)


Der Westhafen, rechts das leer stehende Stadtlagerhaus;
wegen des Riedenburger Schleusenproblems ankern Personenschiffe davor


Frau Wöhrl moderiert die Tour



Was vielen nicht bekannt ist: das im Eigentum von Bayernhafen stehende Gelände geht bis vor zur Königlichen Villa. Aber es sei aber kein Thema, dass dieses Ufergebiet von der Stadt benutzt werden darf.

Die Tour beginnt an der so gekennzeichneten Einfahrt in das Hafengelände neben dem IT-Speicher


Um eine derzeit kursierende Frage zu beantworten: die Beach-Bar verschwindet nicht wirklich, sondern wird eine kurze Strecke flussabwärts verlegt. Die Betreiber gehen dabei davon aus, dass dies auch im Jahre 2020 möglich ist, trotz der parallel laufenden Arbeiten am bisherigen Gelände. Aber da Bauarbeitszeiten und Öffnungszeiten der Bar unterschiedlich ist, müsste das funktionieren.




Wegen der beschädigten Schleuse in Riedenburg, die zu einem Stau im Personenschifffahrtsverkehr führte, sieht man viele Kreuzfahrtschiffe in den Hafenbecken des Bayernhafens




Der so genannte Ölhafen, das mittlere der drei Hafenbecken








Zum Alltagsgeschäft gehört auch der Rückbau und Bodensanierung,
damit die Parzellen neuen Verwendungen zugeführt werden können.

Zementsilos im Osthafen




Die Immobilienverwaltung des Hafens sorgt für Kräne und Infrastruktur










Wieder zurück im Westhafen.

Was das leer stehende Stadtlagerhaus betrifft, das zwar auf dem Bayernhafen-Gelände liegt, aber per Erbaupachtrecht den Stadtwerken gehört, so läuft hier noch die Machbarkeits-Studie darüber, ob das Gebäude der Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt werden kann.