Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Sonntag, 17. Mai 2020

30 km/h und Radarfalle in der Weißenburger Straße

(Nachträglicher Hinweis, 8.6.2020: mittlerweile hat die
Stadt die hier vorgeschlagenen Änderungen realisiert)

LIEBE STADT - MACH ES BITTE DEUTLICH: 30 km/h

Wenn Du wirklich an der Luftverbesserung interessiert bist, und nicht daran, Bußgelder zu kassieren, dann schreib das auf den Boden, so wie in anderen 30er-Zonen auch


Seit vielen Wochen wird jetzt auch geblitzt, in der Weißenburger Straße. Und das ist heikel, denn dort gibt es seit Dezember 2019 die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h. Die ganze Straße durch, von Stobäusplatz bis zum Brückenkopf.

Das bedeutet, wer dort mit 52 fährt, hat 1 Monat Fahrverbot (mehr als 21 km/h überschritten, der neue Bußgeldkatalog!), bekommt ferner Punkte in Flensburg und eine spürbare Geldstrafe.

Und selbst wenn der Bußgeldkatalog wieder korrigiert wird, was das Fahrverbot betrifft, bleibt immer noch die deutliche Geldstrafe.




Das Problem:

die Hinweise sind schon da, aber fallen nicht auf in dieser vierspurigen Straße, die als Hauptverkehrsader wahrgenommen wird. Es sind unscheinbare Schilder, ganz rechts, dazwischen ist noch Busspur oder Radweg. Und dort vermutet man  Halteverbote oder Schilder für Radfahrer, aber nicht ein 30 km/h-Schild.

Und darum fahren fast alle "Auswärtigen" (sowie viele Regensburger, die nur gelegentlich hier durchfahren) ihre übliche Ortsgeschwindigkeit. Und ärgern sich über diejenigen, die scheinbar unnötig mit 30 auf der vierspruigen Hauptverkehrsader dahin schleichen.

Das ist für alle Beteiligten unangenehm.

Für die, die korrekt fahren und bedrängt werden;  für die, die unwissend zu schnell fahren und heftige Strafen befürchten müssen (obwohl sie mit 50-55 nun wirklich keine Raser sind);  und für die Anwohner, um deren Luftqualität es doch angeblich geht.


Denn die Reduzierung auf 30 war wegen der Feinstaubbelastung notwendig, hieß es im Jahre 2019. Und gemäß einem Zeitungsbericht  der MZ Ende Dezember (oder Anfang Januar) muss die Reduzierung tatsächlich geholfen haben. Das ist gut, so ist es nicht sinnlos, wenn wir dort dahinschleichen.

Aber dann sollten es auch alle Fahrer wissen.

Ich wiederhole noch einmal, was ich schon in meinem Artikel Anfang Januar geschrieben haben: Selbst Anwohner in meinem Viertel, die täglich dort durchfahren, habe die Geschwindigkeitsänderung auch nach vielen Wochen immer noch nicht bemerkt. Wenn ich sie darauf hinwies, fielen sie aus allen Wolken. "Das kann doch nicht sein, ich fahr doch da jeden Tag durch, das wäre mir doch aufgefallen." Ich selbst habe es auch erst nach einigen Wochen gemerkt, und nicht etwa über die Schilder, sondern über einen Zeitungsartikel.






Da ist schon ein Verkehrsschild, ganz rechts im Fußgängerbereich, aber das fällt kaum auf, wenn man sich auf den Verkehr konzentriert.





Erwischt hat es mich noch nicht, das ist also nicht der Anlass für diesen Artikel.  Aber ich fürchte, irgendwann wird auch das passieren. Denn ich fahre zwar täglich ganz brav mit 30 in die Straße ein, aber nach einem Halt an einer Ampel bin ich wieder  in Gedanken, und dann beschleunige ich ganz automatisch auf Ortsgeschwindigkeit. Bis es mir bewusst wird. Das könnte dann zu spät sein. Also: Selbst  wir "Wissenden" würden gerne deutlicher an die 30er Vorschrift erinnert werden.