Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 22. Mai 2020

Stadtspaziergang am Vatertag

Es ist Christi Himmelfahrt, 21. Mai 2020. Das Wetter hat sich gerade so erholt, dass man bei Sonne gut draußen sitzen kann - lediglich zur Mittagszeit wird es kühl, wenn Wolken die Sonne verdecken. Im Laufe des Nachmittags wird es jedoch immer milder.

Wegen der Abstandsregelung können die Lokale nur wenige Tische freigeben. Trotzdem: bei meinem Spaziergang durch Regensburg sehe ich erstaunlicherweise immer wieder freie Tische.

Ich lasse mich dann am Haidplatz nieder, notiere meine Daten auf dem Formblatt (das muss sein) und genieße dann mein Mittagessen.



Nur wenige Lokale hatten geschlossen. Hier ein paar weitere Fotos von diesem Rundgang. Viele Bilder habe ich nicht gemacht. Ich wollte eigentlich nur die Sonne genießen.

Witzigerweise ist das erste außenbedienende Lokal,  das ich sehe, das Cafe Fürstenhof. Aber nicht etwa mit Tischen in der Maximilianstraße - da sind gar keine. Aber der Balkon, der wird offenbar bewirtet. Ist ja auch Außenbereich, oder?



Dabei fällt mir auf, dass die Fassade des Gebäude daneben (mit den leerstehenden Ladenflächen im Erdgeschoß) offenbar saniert wurde. Was da wohl in dem "Gegründet"-Feld ursprünglich stand? In der offiziellen Denkmalliste finde ich ein älteres Foto, damals noch nicht mit blau-weißer, sondern nur weißer Fassade, und auch dort war das Feld leer.

Maximilianstr. 6, Viergeschossiger und giebelständiger Mansarddachbau im barockisierenden Jugendstil, mit im Mittelteil eingezogener Fassade und geschweiftem Zwerchgiebel, gegliedert durch Erker und schmiedeeiserne Balkongitter, 1911 von Joseph Koch und Franz Spiegel 



Vom Buchautor  und Straßenbahn-Fan Martin Kempter weiß ich mittlerweile auch, auf diese kleinen Knubbel zu achten, an denen früher die Straßenbahn-Stromseile befestigt waren. Korrekt heißen sie "Oberleitungsrosetten" und es gab Zeiten, da wurden diese kleinen Denkmäler bei Sanierungen versehentlich bzw. achtlos entfernt.



Auch am Gebäude daneben: Oberleitungsrosette


Viel Betrieb am Brücktor und der Steinernen Brücke. Das war auch zu erwarten.


Wie in ganz alten Zeiten, nur ohne Straßenbahn:



Dabei fällt mir das erste mal auf, welche seltsamen Zeichen die Uhr am Brückturm hat. Wahrscheinlich Fraktur!? Eine Anfrage bei einem Bekannten ist gerade "am Laufen"





Während am Vorabend bis in die Nacht hinein der Kai unter der Steinernen Brücke bevölkert war, ist es heute ruhig



Zum Vergleich: am Abend davor
Und ewig grüßt das Bruckmanderl