Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 31. März 2023

Die Regenstaufer Störche nach dem Sturm (März 2023)

 Nach dem Gewittersturm am heutigen Nachmittag hat es das Storchennest beim westlichen Giebel des Kulturhauses weg geweht - wie allgemein befürchtet. Man geht jedoch davon aus, dass dies für die Störche nicht so tragisch ist und sich helfen können. Ein Einsatz der Feuerwehr würde das andere Storchenpaar stören. Offenbar stehen unter anderem zwei Horste in der Nähe der Vogelstation zur Verfügung. 


Zum Nachtrag 31.01.

Nest davon geweht. Die Reste liegen auf der nördlichen Dachhälfte

Anikó Boda im Art Affair - Time Machine

 von links: Hans-Friedrich Krause, Anikó Boda, Christopher Seidl


Am 25. März eröffnete die Galerie Art Affair eine neue Ausstellung mit der ungarischen Künstlerin "Anikó Boda". Die Künstlerin begeisterte sowohl mit ihren Bildern als auch ihrer Art die Besucher und holte sich auch bei den anwesenden Künstlerkollegen Respektbezeugungen.

Mit diesem Künstler-Neuzugang ist der Galerie wieder einmal ein erfolgreicher Coup gelungen. Denn die Künstlerin hat sich bereits international einen Namen gemacht. Alleine im letzten Jahr stellte sie in London (Royal Portrait Painters Society: Great Britain annual show – semifinalist), in New York (Manhattan Arts International: HerStory)und in Barcelona (MEAM) statt (die Links führen zu den Seiten, auf denen die Künstlerin präsentiert wird). In London ist sie auch über das Art Renewal Center vertreten (16. ARC Salon).

Studiert hat die Künstlerin ab 2003 in New York in der angesehenen "School of Visual Arts". Vorher hatte sie ihren Arztberuf aufgegeben, um sich ganz der Kunst zu widmen. Später folgte noch ein Studium an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste. 

Die Galeriebetreiber  - Karl-Friedrich Krause und Sohn Christopher Seidl - hatten die Künstlerin bei der "Art Market Budapest 2022 " kennen gelernt und sich angefreundet. Die aktuelle Ausstellung ist die erste Deutschland-Ausstellung der Künstlerin.

 

Donnerstag, 30. März 2023

März 2023 - drei Storchenpaare in Regenstauf

Jedes Frühjahr stelle ich mir die Frage: sind schon Störche in Regenstauf da? Und kamen Paare zusammen? Ich google, ich sehe auf die Seiten der Marktgemeinde und der Vogelstation, finde in der Regel nichts und fahre dann Umwege, um selbst nach zu sehen. Aber Letzteres ist  eine unsichere Methode. Denn ein leerer Horst sagt nichts aus, es könnten ja Störche auf der Wiese nach Futter suchen.

Vor 10 Tagen hatte ich Glück: ich sah gleich drei Storchenpaare in Regenstauf. Im Horst der Wassergasse stand ein Paar. Im schon bestehenden Horst auf dem Kulturhaus (östliche Ecke) stand auch ein Paar, und zu meiner Überraschung sah ich ein weiteres Paar auf dem Kulturhaus stehen, nur ein paar Meter weiter, am westlichen Ende des Dachs. Dort war bisher kein Nest. 

Dieses dritte Paar stand auch noch eine Stunde später an derselben Stelle, als ich erneut durch den Markt fuhr. Und mittlerweile hat dieses dritte Paar dort ein neues Nest gebaut.

Gestern hatte ich nämlich Zeit (und die nötige Kamera), um  Fotos zu schießen. Allerdings waren nicht alle Störche in den Nestern - der Horst in der Wassergasse war leer und im östlichen Horst auf dem Kulturhaus war nur ein Storch zu sehen, der ab und zu Nistmaterial holte. Die Störche auf dem westlichen Giebel klapperten zur Begrüßung , als ihr Dach-Nachbar eintraf. Geklappert wird nämlich nicht nur zum Paarungsvorspiel oder um Feinde zu verjagen, sondern auch, um sich zu begrüßen.

Fotos habe ich keine schönen, weil das Wetter schlecht war. Aber bei solchen Themen kann man es sich nicht aussuchen.  

Am wichtigsten ist mir die Botschaft: wir haben in Regenstauf wieder Störche, und zwar mindestens drei Paare. 

1. Nachtrag 30.03.: eventuell sind es mehr als drei Paare, denn am nächsten Tag sah ich fünf Störche in den Nestern und zwei Störche flogen herum.

2. Nachtrag: 31.3.: der heutige Gewittersturm hat das neue Nest beim Westgiebel herunter geweht - das Geflecht liegt auf der nördlichen Dachhälfte. Einer der beiden Störche wandert aber oben am Giebel hin und her. Ob er wohl wartet, bis der Partner einen neuen Nistplatz gefunden hat? 



EMIL ORLIK in der Ostdeutschen Galerie




EMIL ORLIK AN MAX LEHRS.
KÜNSTLERPOST AUS ALLER WELT
Kunstforum Ostdeutsche Galerie

31. März bis 18. Juni 2023

Eröffnung am 30. März 19 Uhr

Erstmals stellt das KOG einen einzigartigen Schatz seiner Grafischen Sammlung vor: die umfassende Korrespondenz des Grafikers Emil Orlik mit dem befreundeten Kunsthistoriker Max Lehrs. Die reich illustrierten Briefe und Karten geben in Wort und Bild Aufschluss über Orliks Leben sowie seine künstlerischen Vorhaben zwischen 1898 und 1930. Ein Leitfaden, den die Präsentation aufgreift und mit weiteren Werken aus der Sammlung veranschaulicht, sind Orliks zahlreiche Reisen.

 

Montag, 20. März 2023

Tanja Major - Mushroom-Paper-Arbeiten im Neunkubikmeter


MYKORRHIZA von Tanja Major, 16.02.23 bis 23.03.23 im neunkubikmeter


„MYKORRHIZA" heißt die aktuelle Ausstellung im neunkubikmeter-Schaufenster in der Pustet-Passage. Zu sehen sind Papier-Arbeiten von Tanja Major.

Das Besondere daran: das Papier ist kein übliches Papier, sondern das Papier wurde aus Pilzen hergestellt.

Aber wenn man den Text beim Schaufenster liest, glaubt man zuerst nicht so recht daran. Vielleicht ist das so gemeint, dass mit herkömmlichen Papier Pilz-Strukturen imitiert werden sollen? Zu Hause habe ich recherchiert: Nein, es ist wirklich Pilz-Papier. Aus Pilzen hergestelltes Papier
Das ist durchaus möglich und wurde schon in früheren Zeiten erkannt. Prinzipiell kann dabei jeder Pilz verwendet werden. Da Papier früher möglichst weiß sein sollte, haben sich nur wenige Arten bewährt.

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. bietet auf ihrer Webseite Anleitungen zum Schöpfen von solchem Papier. Mushroom-Paper wird es auf englisch genannt. Die Künstlerin "Tanja Major", die hauptberuflich Food-Autorin und Fotografin ist, hat sich im Laufe der Zeit mit dieser Papierform befasst

Zwei ihrer Kunstwerke sind seit 2022 unter anderem im Papierkunstmuseum „Haus des Papiers“ in Berlin im Rahmen einer Dauerausstellung zu sehen. Auch auf internationalen Veranstaltungen wie der „PAPER OFF SKIN“ Ausstellung in Australien oder der koreanischen „Nature Art Cube Exhibition“ waren Majors Pilzpapiere bereits zu bewundern.

Seit 2022 ist "Tanja Major" im Berufsverband Bildender Künstler Regensburg.

Hier der Pressetext der Stadt Regensburg zu dieser neunkubikmeter-Ausstellung (Dauer 16.2. bis 23.3.)
 

Sonntag, 19. März 2023

Eindrücke von der Ausstellung "Finding Homeland" im KuG - Simone Distler und Fahar Al-Salih

Eröffnung von "Finding Homeland" am 03.03.2023 in Regensburg

Am 3. März eröffnete der Kunst-und Gewerbeverein die Ausstellung "Finding Homeland". Es handelt sich um eine Doppel-Ausstellung der Künstlerin Simone Distler und des Künstlers Fahar Al-Salih

Und wie schon in den letzten Ausstellungen ist es dem Verein wiederholt gelungen, eine sehenswerte, höchst interessante Ausstellung auf die Beine zu stellen.

Die Vernissage selbst musste aber einen kleinen Stolperstein überwinden: die Stadt Regensburg hatte mit nur einer Stunde Vorsprung am gleichen Tag eine Ausstellungseröffnung in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel angesetzt. Ein großer Teil des interessierten Publikums musste erst den Weg von dort in die Ludwigstraße hinter sich bringen, weshalb man ein wenig abwartete, bis dieser "Schwung" eintraf. 

Das war für die Wartenden kein Problem, denn es gab interessante und faszinierende Bilder zu betrachten und zu diskutieren.

Zu den Werken von Simone Distler

Die Künstlerin Simone Distler zeigt sehr großformatige abstrakte Bilder, die an Landschaften erinnern - und doch etwas anders sind. So könnte man sich auch Landschaften oder Atmosphären auf andere Planeten vorstellen. Diese wunderschönen Effekte werden durch eine lasierende Technik erreicht, die sich die Künstlerin im Laufe der Jahre erarbeitete. Pinsel, Schwämme und Besen hinterlassen ihre Spuren, und es ergeben sich Bildwelten, die mal ruhig, mal stürmisch wirken. Und dasselbe Bild ruft bei den Betrachtern unterschiedliche Assoziationen hervor - sind es Berge mit stürmischen Himmel? Oder Schneefelder? Bewegte Wasserflächen? Horizonte hinter dunstigen Nebelfeldern?

Eine Recherche ergibt, dass die Künstlerin durchaus andere Stilrichtungen und Techniken beherrscht, aber speziell diese Bilder passten zu dem Thema "Finding Homeland", also dem Thema "Suchen  nach der Heimat - oder Finden der Heimat". Die Künstlerin studierte 2009 bis 2014 an der Kunsthochschule in Halle/Saale und schloss ihr Studium als Meisterschülerin bei Prof. Ute Pleuger 2016 ab. Seit 2016 arbeitet sie freischaffend in Erdeborn.


Zu den Werken von Fahar Al-Salih

Die farbfrohen Werke von Ahar Al-Salih sind echte Hingucker, die die Besucher sofort in den Bann zogen. 

Zum Teil wirken sie wie dicke Keramik-Kacheln, die mosaikartig (und in wunderschönen Farbkombinationen) zu kleinen und großen Bildern kombiniert wurden. Zum Teil stehen sie auch alleine, wie Skulpturen. 

Witzigerweise sind es keine Keramiken, sondern farbig bearbeitete Schaumstoffschwämme - von ein paar Ausnahmen abgesehen, wo die Schwämme durch Nachbehandlung tatsächlich zu Keramik gebrannt wurden. Weniger witzig ist der ernste Hintergrund vieler dieser Skulpturen: sie zeigen letztlich zerbombte Häuser, und die Graffitti-Miniaturen, die auf die Mini-Häuser angebracht sind, sind nicht zufällig, sondern sehr symbolhaft gemeint. So kann man  ironische bis zynische Aussagen heraus lesen. Ist man sich dessen bewusst, bleibt immer noch viel Spielraum für Interpretation. Diese Skultpuren regen also in mehrfacher Hinsicht zum Nachdenken an. 

Samstag, 18. März 2023

Neuer Kunstverein ab 23.03. "Pingpong-Höhenflug"

Der "Neue Kunstverein" hat zum Jahresthema der Stadt "Höhenflug" vier Zeitfenster im Ausstellungsjahr  2023 eingebaut. Das zweite Zeitfenster ist in Vorbereitung:


Pingpong-Höhenflug
Ausstellung mit Werken von 
Josef Parzefall und Werner Ziegler
Neuer Kunstverein Regensburg

Eröffnung 23.03.2023 um 19 Uhr
mit Künstlergespräch

Die Ausstellung läuft vom 24.03. bis 09.04.23


Schwanenplatz 4, Regensburg
Geöffnet: Do-Fr: 16-18 Uhr, Sa-So: 12-14 Uhr

Webseite des Vereins: https://www.neuerkunstverein.de/

Die beiden Regensburger Künstler stellen parallel ihre Werke in Burglengenfeld aus ("Streifenmelodie, 8.3. bis 23.4.23), siehe https://www.burglengenfeld.de/aus-dem-rathaus/aktuelles/

Donnerstag, 9. März 2023

Matinee zum Thema "Warum Kunst"


MATINEE "WARUM KUNST"
Mit Dr. Dr. Rainer Erlinger
am Sonntag, 2. April, 11 Uhr
im Kunstpartner-Schaulager, Adlmannstein


Sonntag, 2. April um 11 Uhr; 

Eintritt: 12€

Bitte anmelden: info@kunstpartner.eu oder Tel: 0175 360 91 09

Thema: Wozu braucht es Kunst und was ist Kunst eigentlich?

Warum Kunst machen - warum Kunst betrachten – warum Kunst zeigen – warum Kunst sammeln, usw. Diese umfassende Thematik wird Dr. Dr. Rainer Erlinger (Mediziner und Jurist)  bei der Auftaktveranstaltung im KUNSTPARTNER Schaulager umkreisen/anreißen. 

Bislang publizierte er vor allem auf dem Gebiet der Ethik. Sie erinnern sich noch an die wöchentliche „Gewissensfrage“ im  SZ-Magazin? Dabei ging es um Höflichkeit,  Lächeln, Liebe – eine gute Basis, da Kunst ja u.a. als Kommunikationsmöglichkeit erlebt wird, als „Ausdruck der Wertschätzung menschlicher Vorstellungen und Ideen, als Voraussetzung gemeinschaftlichen Lebens“. Kunst sei „Quelle des Vergnügens, Freiraum für Fragestellungen, Experimentierfeld, Synonym für Erneuerung und  Austausch . . .“, heißt es in einer lesenswerten Publikation des Baseler Kunstmuseums Fondation Beyeler. 

Die Matinee ist als Auftaktveranstaltung gedacht, der in loser Folge weitere Gespräche folgen werden: über Kunstkritik, über das Sehen, über professionelle und dilettantische Kunst - ein weites Feld, das immer wieder beackert werden will.


KUNSTPARTNER GbR 
Wilma Rapf-Karikari und Ingo Kübler
Altenthanner Straße 1
93170 Adlmannstein