Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 26. Juli 2019

Mitmachaktion CLEAN-UP am 28.07. vormittags

Eine Müllsammelaktion an acht Brennpunkten in Regensburg.

Die Mitglieder im neu gegründeten Cleanup Network e. V. organisieren einen Clean Up Day. Am 28. Juli, von 10 bis 12.30 Uhr, wollen sie an acht Plätzen in Regensburg Müll sammeln und auf die Verschmutzung der Welterbestadt aufmerksam machen. „Alle, die mithelfen wollen, sind herzlich willkommen!“ Für Getränke, Eimer und Zangen ist gesorgt. Nur Handschuhe sollten selbst mitgebracht werden.

Am Hauptstandort beim Bahnhof am Café Schwammerl wird auch eine Bühne aufgebaut. Dort spielt die Band Edgar. Die Helfer werden mit kostenlosen Getränken versorgt.


Weitere Standorte sind Jahninsel, Am Grieser Spitz (Treffpunkt Andreasstadl), in Reinhausen (TP Alex-Center), im Donaupark (TP ist ab Infineon-Parkplatz ausgeschildert), am Aberdeenpark (TP bei der Schule am Sallerner Berg), auf den Winzerer Höhen (am Grillplatz) sowie an der Donau (TP Steinerne Brücke, Altstadtseite).

Der gesammelte Müll wird zum Regensburger Schwammerl gebracht und um 15.00 Uhr dort abgeholt. Beim Schwammerl sind laut MZ-Bericht auch Biertische und ein Stenz-Eisverkauf.

Facebook: https://www.facebook.com/cleanupregensburg/

Montag, 22. Juli 2019

Jazzweekend 2019 am Sonntag - Abschied zum Dahinschmelzen



Das Jazzweekend 2019 ist vorbei und es war schön. Freitag und Samstag war ich verhindert, aber am Sonntag war ich intensiv unterwegs. Und ich war sehr zufrieden - es gab genug für meinen Geschmack.

Und das Wetter machte diesmal mit. Lediglich ein Platzregen am Sonntag nachmittag erwischte uns am Kohlenmarkt, wo wir uns dann gutgelaunt unter die Sonnenschirme drängten und mit wildfremden Besuchern scherzten.

Die Schirme sah man überall, und die haben ihre Vor- und Nachteile. Nachteil ist, dass man wegen ihrer geringen Höhe die Bühne nicht so richtig sieht, Vorteil ist, dass man bei Sonne nicht dahinschmilzt und  im Falle eines Regens nur auf der rechten Körperseite patschnass wird (na ja, irgendwie sucht sich der Regen schon seinen Weg durch die Schirme).


Freitag, 19. Juli 2019

Thomas-Wiser-Haus - Filmnacht am 19.07.2019


Filmnacht im Thomas-Wiser-Haus Regenstauf (Foto aus 2015)

Open Air Kino
„Ein Sommer in der Provence“
 
im Thomas Wiser Haus, Regenstauf
Freitag, 19.Juli 2019 

Buffet ab 19:30 Uhr, Kino ab Einbruch Dunkelheit

Der Wetterbericht kling phantastisch, und daher freuen wir uns auf die diejährige Filmnacht im Garten des Thomas Wiser Haus, dieser exzellenten sozialen Einrichtung in Regenstauf.

Es gibt die  französische Komödie: „Ein Sommer in der Provence“ aus dem Jahr 2014.

Optional: Buffet

Wer will, kann dies wieder kombinieren mit einem All-you-can-eat-Buffet für 12 Euro.

Der Kinofilm selbst ist kostenlos (Spenden erwünscht)

Regensburger Jazzweekend 2019 ist eröffnet

Eigentlich ist sie nur inoffiziell eröffnet. Die offizielle Eröffnung ist immer am Freitag, aber am Donnerstag abend gibt es traditionellerweise ein Eröffnungskonzert im Gewerbepark mit ein paar derjenigen Gruppen, die dann auch am Wochenende spielen.

Gestern abend also startete das Regensburger Jazzweekend mit diesen traditionellen  Eröffnungskonzerten im Gewerbepark. Es spielten drei Gruppen: Gruppe Fainschmitz, die Big-Band Mega Mereneu Project und The Sazerac Swingers. Dazwischen gab es eine Ansprache, u.a. von Bürgermeister Jürgen Huber.

Der Abend war traumhaft schön, es war mild und die Sazerac Swingers boten mit ihrer mitreissenden Musik einen wunderbaren Abschluss.


Wegen besonderer Termine werde ich vom Freitag und Samstag nicht viel mitbekommen. Wer sich informieren will, hier gibt es das Programm, hervorragend nach Orten und nach Zeit sortiert:

http://bayerisches-jazzweekend.de/2019/



Donnerstag, 18. Juli 2019

Abendstimmung am Adlersberg

Adlersberg, 9. Juli 2019.

Es ist ein relativ kühler Sommertag, aber warm genug für einen Ausflug nach Adlersberg.

Das haben sich meine Freunde Irmgard und Gerhard gewünscht, die wieder mal zu Besuch nach Regensburg kamen (Stammleser kennen sie schon aus früheren Beiträgen).

Am Abend vorher hatten wir einen wunderschönen Ausflug durch das nächtliche Regensburg mit einem Aufenthalt im Innenhof des Bischofshofs. Heute waren sie vor allem im Museum der bayerischen Geschichte, das ihnen gefiel, und sie haben dabei auch gleich Interviews für ihren Radiosender (extra radio Hof) gemacht. Danach schwärmten sie vom leckeren Essen in der Bratwurstkuchl und gönnten sich ein Eis gegenüber dem Dom. Und abends treffen wir uns eben im Biergarten in Adlersberg, was wir in den letzten Jahrzehnten irgendwie nie geschafft hatten.  Um die Sache perfekt zu machen, buchten sie gleich eine Übernachtung.



Montag, 15. Juli 2019

Bilder vom Seifenkistenrennen 2019 in Weiden



Am Sonntag, den 14. Juli 2019, veranstaltete der Stadtjugendring Weiden das dritte große Seifenkistenrennen in Weiden. Ich war mit Bekannten dort und wir hatten einen herrlichen Tag.

Vereine, Organisationen und Schulen waren eingeladen, sich mit einer eigenen Kiste daran zu beteiligen; ingesamt waren es ungefähr 45 Teilnehmer.

Mit dem Seifenkistenrennen warb der Stadtjugendring für die Werte des Aktionsbündnisse Weiden ist bunt. Dort tritt er für gegenseitigen Respekt, Toleranz und Chancengleichheit ein.

Die Teilnehmerliste findet man auf der facebookseite "https://www.facebook.com/weidenerseifenkistenrennen"

Engel Aloisius rast vorbei. Der blaue Dunst ist  künstlich - die Seifenkiste hat natürlich keinen Motor.


Bilder von der Vernissage von Helmut Wolf vom 12.7.2019

Am Abend des  12. Juli 2019 wurde die Ausstellung von Helmut Wolf in der Galerie von Carola Insinger eröffnet. Die Laudatio sprach sein  Weggefährte und Künstler Matthias Schlüter, der für seine launige Rede einen deutlich anhaltenden Applaus erhielt.

Bei der Musik gab es  Überraschungen: Vorgesehen war eigentlich lediglich Peter Knoll, der für interessante Musik Ethnoinstrumenten und Gitarre bekannt ist. Aber dessen Freund Heinz Grobmeier, der zusammen mit Knoll seit über 20 Jahren Konzerte gibt, war zufälligerweise in der Nähe und trat im Laufe des abends mit auf.

Und eine weitere Überraschung gab es: der Künstler selbst ließ sich überreden, zusammen mit Peter Knoll einen fetzigen Blues auf der Mundharmonika zu spielen.



Samstag, 13. Juli 2019

Ausflug nach Linz - ein Fest für die Sinne

Regensburg, 13. Juli 2019

Im Juni dieses Jahres war ich wieder in Linz. Was für eine Stadt! Für Kulturinteressierte ist das der Hammer - ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu schwärmen.

Die Stadt habe ich im Jahre 2009  anlässlich des ars-electronica-Festivals entdeckt. Seitdem war ich ein paar mal dort, und das war viel zu selten. Schon seit Jahren will ich über diese Kulturstadt berichten - und jetzt ist mir die MZ zuvorgekommen. Vor zwei Wochen mit einem ganzseitigen Bericht, und vor einer Woche mit einer Beilage der Stadt Linz.

Wenn jetzt manche Leser skeptisch waren und meinten "na ja, das sind doch nur Marketing-Texte der Stadt Linz, die man in die Presseagenturen eingespeist hat":  ja, gut möglich. Aber die Texte sind wahr; sie sind nicht schöngefärbt, sondern eher noch untertrieben.

Ich will hier erklären, warum so viele Besucher von Linz schwärmen, und Ihnen ein paar konkrete Tipps geben. Auch will ich das Missverständnis mit dem "Höhenrausch" aufklären

Aber zunächst ein paar Bilder, die aus den Jahren 2009 bis heute stammen:

Über den Dächern von Linz.  Vom Dach des Kulturquartiers (bzw. Offenen Kulturhaues) aus gesehen (begehbar im Rahmen der Ausstellungsformate "Höhenrausch" oder "Sinnesrausch"

Das Lentosmuseum (links) und das ars-electronica-center (rechts), dazwischen die Donau

meine Empfehlung für Kultur-Spots in Linz - und das sind durchaus noch nicht alle

Sommernacht in der Gesandtenstraße

Langzeitbelichtungen August 2009, zu einer animierten Grafik kombiniert

Freitag, 12. Juli 2019

Abstecher nach Wien im Juni 2014

Hier kommen Fotos  von meinem Besuch in Wien vom 18.6.2014 und 19.6.2014. Ich hatte damals meinen Sohn besucht, weil er dort Lehramt an der Kunstakademie studierte.

Ankunft abends am 18. Juni 2014 und ein Spaziergang durch die milde Nacht.
Die Karlskirche, nachts

Donnerstag, 11. Juli 2019

Mittelalterfest Spectaculum vom 12. - 14. Juli 2019

Am Wochenende gibt es wieder das Regensburger Spectaculum, veranstaltet von der Stadtmaus.

Der Mittelaltermarkt am Grieser Spitz feiert dabei das  20-jährige Jubliäum.

Am Freitag um 18.00 Uhr geht es mit Mittelaltertänzen los, um 19.45 ist offizielle Eröffnung.
Das Programm findet man hier: https://www.stadtmaus.de/regensburger-spectaculum.html



Also ich fand die bisherigen Veranstaltungen durchaus gelungen. Die schöne Lage am Grieser Spitz ist idealer Schauplatz. Das Programm gestaltet sich mit Live-Musik, Schaukämpfen, Gauklern, Feuershows und zahlreichen Mitmachaktionen für Jung und Alt , es gibt einen Warenmarktmit  Schmuck, Accessoires und kulinarischen Leckereien. Und für Kinder gab es jedenfalls bisher immer fantasievolle Angebote.

Besuch der Kunstakademie Wien, Atelierhaus

Ein Ausflug nach Wien, wo mein Sohn studiert(e), führte mich am 17. Juni 2014 zunächst in die Kunstakademie. Weil es zwei davon gibt, muss man den richtigen Namen nennen: "Akademie der bildenden Künste Wien".  Das Hauptgebäude ist in der Schillerstraße, aber die Ateliers und die Ausstellungsräume sind in einem anderen Gebäude, bei der Lehargasse., das sogenannte Atelierhaus.  Dort werden jährlich die Arbeiten von Studenten ausgestellt, und das war der Anlass für den Besuch.

Dieses für sich alleine schon herrliche Gebäude war übrigens früher das "Semperdepot" (also Depot für das Theater), und  ist noch näher am Naschmarkt als der Hauptbau (https://de.wikipedia.org/wiki/Atelierhaus_der_Akademie_der_bildenden_K%C3%BCnste_Wien)





Mittwoch, 10. Juli 2019

Blick über Wien - der Theodor Körner Hof, ein Gemeindebau



Matzleinsdorfer Hochhaus im Theodor-Körner-Hof Gemeindebau, Wien

Seit Jahren möchte ich über dieses Erlebnis berichten: der Besuch des obersten Stockwerks eines Wiener Hochhauses, das zu einem so genannten "Gemeindebau" gehört, dem "Theodor-Körner-Hof". 

Das war im Jahre 2014, zum Abschluss eines Kunstprojekts der Studenten der Kunstakademie Wien. Dabei ging es, soweit ich mich erinnern kann, um die Gentrifizierung von Städten oder ähnlichem. Die Ausstellung fand deshalb zunächst in einer leeren Wohnung innerhalb des Gemeindebau-Viertels statt, mein Sohn war mit am Projekt beteiligt, und ich war als Besucher dabei und hatte das als Anlass für einen Wienbesuch genommen.

Der Professor hatte zum Abschluss eine Überraschung für uns alle parat: ein Besuch im obersten Stockwerk des Hochhauses, das im Zentrum der Gemeindebau-Anlage steht, und das kurz vor Sonnenuntergang.


Sonntag, 7. Juli 2019

Kepler als SciFi-Autor - Somnium, der Traum vom Mond



Johannes Kepler war ein Astronom. Eigentlich Gelehrter, befasste sich also auch mit Mathematik und mit seinem Werk Dioptrice erhob  er die Optik zur Wissenschaft.

Nun - da er zufälligerweise in Regensburg war, als er 1630 starb (er wollte beim Reichstag ausstehende Gehaltsforderungen geltend machen), gibt es bei uns  ein Denkmal (das "Kepler-Monument" im Bahnhofsareal) und ein Kepler-Gedächtnishaus mit Museum. Aber so richtig hat er mit Regensburg nichts zu tun.

Nichtsdestotrotz ist er eine interessante Person, die das astronomische  Weltbild gewaltig ins Wanken brachte. Da ich mich seit Kindheit an mit Astronomie interessiere, habe ich mich natürlich auch mit ihm beschäftigt.

Überraschenderweise war er auch als Science-Fiction-Autor tätig. Jawohl: es ist kaum bekannt, aber hat einen Sci-Fi-Forman über eine Reise zum Mond geschrieben. Die kann man kostenlos auf archive.org lesen. Der Titel "Somnium" ("Der Traum").


Regensburg 1880er - was heute der e-Scooter, war damals das Fahrrad


Sie erinnern sich noch an die Diskussionen in den letzten Monaten über die Zulassung der Elektro-Tretroller? Man wusste nicht wohin damit. Auf die Straße, Fahrradweg, Gehweg? Man musste erst Zulassung klären und die Straßenverkehrsordnung ändern.

In diesem Zusammenhang fand ich kürzlich etwas  Witziges: einen wunderbaren Aufsatz auf dem ebenso wunderbaren Portal "heimatforschung-regensburg".

In diesem Aufsatz geht es um die Entwicklung des Radfahrens in Regensburg, über die Anfänge, die Vereine, das Velodrom und mehr. Garniert mit herrlichen alten Fotos, die ich bis dahin noch nicht gesehen habe.

Und dort las ich erstaunt, dass in den 1880er Jahren die gleichen Probleme auftauchten, wie heute mit e-Scootern und in der lokalen Zeitung diskutiert wurden. Da gab es Unfälle auf den Straßen, in der Lokalzeitung regten sich die Leute über diesen neumodischen Sport auf, und als 1891 ein Kutscher ein paar überholende Radfahrer in den Graben drängte, wurde er nur deshalb freigesprochen, weil es keine polizeilischen Ausweichvorschriften in der Straßenverkehrsordnung gab. Die war erst 1879 erlassen worden, sah aber Fahrräder nicht vor.


Hier in 1910 schon etabliert, war das Fahrrad
20 Jahre davor in Regensburg ein für viele ärgerliches  Novum
(dieses Foto ist nicht dem Aufsatz entnommen, sondern ist ein Ausschnitt aus einer alten Ansichtskarte)

Aber zunächst: der Aufsatz stammt aus 2017, erschien in der Reihe der "Verhandlungen des historischen Vereins" und heißt:

Von Kunstfahrern, Radfahrer-Consuln und Roten Radlern
Regensburger Fahrradgeschichte bis zum Ersten Weltkrieg
Von Norbert Stellner
https://www.heimatforschung-regensburg.de/2862/11/10-Stellner-211-250.pdf

Das Fahrrad als Störenfried-Vorläufers des e-Tretrollers

In den 1880er Jahren tauchte das (1861 erstmals mit Pedalantrieb erfundene) Fahrrad immer öfters auch in Regensburg auf.

Zunächst aber war es ein Störenfried. In der erst kurz zuvor erlassenen Verkehrsordnung gab es das "Veloziped" (auch "Velociped" oder "Pedal-Veloziped") nicht. Da war die Rede von Fußgängern, Reiter und Fuhrwerken. Die Radfahrer wussten selbst nicht, wo sie fahren durften und wie. Und der Aufsatz zitiert Artikel aus der örtlichen Zeitung (hier dem "Regensburger Anzeiger"), z.B. im Juli 1883:

„Regensburg, 13. Juli. Vorgestern Abends ist auf dem Kasernplatz eine alte Frau von einem Velocipedisten überfahren worden. Der Velocipedsport auf den Strassen und Plätzen der Stadt ist eine Liebhaberei, mit welcher man im Interesse der Sicherheit der Person keineswegs einverstanden sein kann. 
Geschieht die nächtliche Fahrt ohne Laterne und Glocke, so bildet dieselbe eine Gefahr für die Passanten der Strasse, wie der Vorfall vorgestern Abends beweist. Eine ortspolizeiliche Vorschrift wäre auch für diesen Sport dringend am Platze.“
Und eine Monat später gab es wieder eine Meldung:

Helmut Wolf in der Galerie Insinger ab 12. Juli 2019

In Distelhausen steht eine neue Ausstellung des Bildhauers Helmut Wolf an:

Helmut Wolf
"tü tü und wau wau"
13. Juli 2019 bis 18. August 2019

Vernissage: 12. Juli 2019, um 19 Uhr
Einführung: Matthias Schlüter
Musik: Peter Knoll




Galerie
Carola Insinger
Distelhausen 1
93188 Pielenhofen

Öffnungszeiten:
Freitag/Samstag/Sonn- und Feiertage: 14 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung: Tel. 0172 8610036

www.galerie-distelhausen.de

Mittwoch, 3. Juli 2019

Das ist die ausführliche Pressemitteilung zum Urteil zu Wolbergs

Oh, das ist jetzt schwer zu vermitteln. Der OB Wolbergs wurde zwar in zwei Fällen der Vorteilsannahme für schuldig gesprochen, erhält aber keine Strafe. Nicht weil das so gering gewesen wäre, sondern weil er in einem so genannten "Verbotsirrtum" (§ 17 STGB) gehandelt hat.

Das geht aus der Pressemitteilung hervor, und die habe ich gesucht, nachdem mir alle durchgesehenen Zeitungsmeldung viel zu oberflächlich waren. Da hieß es immer nur: schuldig, aber ohne Strafe. Warum, fragt sich da der Jurist!?

Daher habe ich hier die PM auch in vollem Wortlaut übernommen und nachstehend abgedruckt. Aber vorher schnell eine Erklärung für den Laien:

Was ist Verbotsirrtum? Wenn jemand glaubt, korrekt zu handeln aber nicht weiß, dass er einen Tatbestand aus dem Strafgesetzbuch verwirklicht.

Dass Wolbergs ohne Arglist in die Strafbarkeitsfalle tappte, habe ich schon befürchtet. Denn ich habe die wirklich denk- und merkwürdigen zwei Urteile des BGH (Bundesgerichtshofs) zur Stuttgarter Parteispendenaffäre, die jedes Gericht beachten muss, wenn es Vorteilsannahme prüft,  ziemlich intensiv studiert.

Und mit der strengen Ansicht des BGH  reicht es, wenn jemand im Wahlkampf Spenden annimmt und nicht bemerkt, dass er den Anschein erweckt, dass der andere dadurch irgendwelche Vorteile erhalten wird. Dass dem OB das nicht bewusst war, ergab sich aus den abgehörten Telefonaten, wo er einfach nicht verstand,warum ihm Bestechlichkeit oder Vorteilsannahme vorgeworfen wird - er habe doch niemand etwas als Gegenleistung versprochen Wenn man mal davon ausgeht, dass er nichts von der Abhöraktion wusste (und nicht schauspielerte), dann kann man davon ausgehen, dass er niemand was versprochen hat - und trotzdem in die Strafbarkeitsfalle getappt ist, die seit den genannten BGH-Urteilen für alle Wahlkämpfe in größeren Städten existiert (von einem "Skandal", wie es die Medien voreilig und journalistisch inkorrekt formulierten, kann also keine Rede sein)

Dass er also verurteilt wird, weil die Richter nach genauer Sichtung von einem Anschein ausgehen,  hatte ich schon befürchtet - wie gesagt. Dass  das Gericht mit Verbotsirrtum ( § 17 StGB) arbeitet, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet.

In keinem Gespräch mit Juristenkollegen kamen wir auf diese Idee. Eher diskutierten wird, ob die BGH-Ansicht einfach falsch ist, weil hier Fahrlässigkeit in Vorsatz umgewandelt wird, indem der "Anschein" aus objektiver statt subjektiver Sicht bewertet werden soll (nein, das erkläre ich jetzt nicht näher). Jedenfalls eine interessante Wendung. Ob die Staatsanwaltschaft hier in Berufung gehen wird? Würde mich nicht wundern, so wie sie bisher aufgetreten ist. In dem Urteil wird die Staatsanwaltschaft übrigens  nochmal richtig heftig gerügt. Aber das war für den informierten Pressebeobachter zu erwarten.

Hier ist also die Pressemitteilung:

 

Pressemitteilung 7/2019 vom 03.07.2019

Urteil im Strafverfahren gegen Joachim Wolbergs, Volker Tretzel, Franz W. und Norbert Hartl

Landgericht Regensburg sieht nach Freispruch in allen bis auf zwei Anklagepunkten von Strafe gegen Joachim Wolbergs ab, Volker Tretzel und Franz W. erhalten Bewährungs-/Geldstrafen, Norbert Hartl wird freigesprochen

Am 60. Tag der Hauptverhandlung hat das Landgericht Regensburg das Strafverfahren gegen den Oberbürgermeister der Stadt Regensburg Joachim Wolbergs, den Bauträger Volker Tretzel, dessen früheren Mitarbeiter Franz W. und den Stadtrat Norbert Hartl erstinstanzlich abgeschlossen. In ihrem Urteil vom 3. Juli 2019 gelangte die Wirtschaftsstrafkammer zu der Überzeugung, dass Joachim Wolbergs lediglich zwei Fälle der Vorteilsannahme im Zusammenhang mit den Parteispenden der Jahre 2015 und 2016 (insgesamt rund 150.000 Euro) anzulasten sind und er in allen übrigen Anklagepunkten freizusprechen ist.

Dienstag, 2. Juli 2019

Moni Müller im Neuen Kunstverein - ab 11. Juli 2019


Ausstellung "lazy sunny afternoon"
Plastische Arbeiten und Performance
Künstlerin Moni Müller

im "Neuen Kunstverein Regensburg"
11. Juli bis 18.August 2019

Eröffnung: 11. Juli, 19.00 Uhr

Begrüßung: Renate Haimerl Brosch, 2. Vorsitzende
Einführung: Jutta Rohwerder



Die Düsseldorfer Künstlerin  Moni Müller zeigt im im Neuen Kunstverein Regensburg (Schwanenplatz) unter anderem die titelgebende plastische Arbeit ‚lazy sunny afternoon’. Laut Einladungstext handelt es sich dabei um  ein schwebendes Gebilde aus hunderten geknüllter Discounterprospekte.

Zur Vernissage ist die Künstlerin anwesend und zeigt ‚reflexionen’, Performance in Progress.

Ort:

Kunstraum des Neuen Kunstvereins Regensburg e.V.
Schwanenplatz 4, 93047 Regensburg

Öffnungszeiten: Do und Fr: 16 bis 18 Uhr, Sa und So: 12 bis 14 Uhr
Ausstellungsdauer: 12. Juli bis 11. August 2019