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Ein gutes neues Jahr 2015, liebes Regensburg |
Es ist also da, ds neue Jahr. Und manche waren erstaunt, dass in den letzten Tagen nichts zu lesen war. Umstände hindert mich, eigentlich skandalöse Umstände, über die ich ursprünglich auch berichten wollte. Aber ich habe mich anders besonnen.
Denn wichtiger ist doch die Frage, die wir uns alle stellen müssen: wie geht es mit uns weiter? Was wird mit uns in 2015?
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Foto von den Leuchtstäben, die wir in einem Glas auf dem Tisch gesammelt
haben, geklaut von der facebook-Seite von Antonia Kienberger. |
Im Kreise lieber Freunde haben wir Leuchtstäblichen zum Leuchten gebracht und Wünsche ausgesprochen. Aber das ist nur Spielerei. Denn Wünschen hilft nur im Märchen. Die wichtigere Frage muss deshalb lauten: Was wollen wir aus unserem Leben machen, nein, was wollen wir aus UNS machen?
Und damit die Frage nach den guten Vorsätzen. Und hier liefern uns die Gelehrten aus zweieinhalb Jahrtausenden eine überraschend einfache Lösung:
Humanitas. Menschlichkeit.
Wir sollten versuchen, an unserer Persönlichkeit zu arbeiten, an unserem Charakter, an unserer sozialen Fähigkeiten. Man kann es gleichsetzen mit Bildung, aber im klassischen Sinne, von Platon und Aristoteles, über Hildegard von Bingen, Kaiser Friedrich, Thomas von Aquin, Leonardo da Vinci, Goethe und Humboldt bis hin zum modernen Gelehrten wie Neumann, der die geistigen Grundlagen der Computertechnik schuf - aber als Philosoph, als Mathematiker, als Universalgelehrter
Dieses Wissen um den Sinn der "Bildung" ist in diesem Jahrhundert untergegangen. Im 19. Jahrhundert noch versuchten viele Bürger, diesem Streben der Gelehrten aller Zeiten nachzugehen. Man sagte, der Mensch soll nach höherem streben. Man kreierte den Begriff "Allgemeinbildung", heute wird das verwechselt mit Allgemeinwissen, Kreuzworträtselwissen, Quizsendungs-Wissen.
In Wirklichkeit ging es aber darum, durch Studium vieler Lebensbereiche, nennen wir es mal "Wissenschaften", ein besserer Mensch zu werden. Besser sich selbst verstehen, besser andere verstehen, besser mit anderen und der Welt umgehen.
Da Vinci ist nur ein Beispiel unter Tausenden. Nein, er war
nicht einfach nur Künstler. Er war Gelehrter. Er hat sich Mathematik beschäftigt, miti Biologie, mit Astornomie, mit Physik, mit Optik, mit Philosophie, und mit Kunst. Denn Kunst war übrigens immer auch ein Bestandteil der "Bildung" im klassischen Sinne, lernt man dadurch doch besser beobachten, und gefühlvoller oder einfühlsamer zu werden, gleichzeit auch fantasievoller (und, das ist mein Ernst: Fotografieren gehört hier genauso dazu wie malen oder modellieren).