Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 25. März 2016

Der Mann hinter dem Diba-Cafe: Reza Pezeshki - Teil 1

Fortsetzung der Artikelserie
Als Architekt konnte er in Deutschland nicht arbeiten, der Iraner Reza Pezeshki (sprich Resa Peseschki). Also jobbte er im legendären Centro Espanol hinter der Theke. Und man sah ihn oft bei kulturellen Veranstaltungen, bei Musiker-Sessions oder in der Cafe-Bar, wo sich gerne Musiker trafen. Dann startete er wagemutig das Diba-Cafe am Bismarckplatz.


Die gesamte Einrichtung stammt von ihm. Er hat selbst Hand angelegt, selbst renoviert, umgebaut, getüncht, die Theke ist sein Konstrukt, und so geht das weiter.

Eineinhalb Jahre lang arbeitete er ganz alleine, ohne Personal von frühmorgens bis nachts. Ein 18 Stunden-Tag. Er kaufte ein, bereitete vor, bediente, räumte auf.

Trotz  der Schikanen der Bürokratie  konnte er aus diesen Miniräumen einen der attraktivsten Szene-Cafes in Regensburg machen.  Die Kontakte von ihm und seiner Frau mit vielen Akademikern in Regensburg halfen mit, sein Lokal von Anfang an mit einem angenehm gemischten und in jedem Fall aufgeschlossenem Publikum zu füllen - ein Gemengelage ganz eigener Art, das an Vielfältigkeit den Vorbildern Paletti und Cafe-Bar ähnelt.



Reza Pezeshki spielt gerne - und gut - Gitarre. Ich weiß noch, wie er nach Spanien fuhr und dort einen Gitarrebauer mit dem Bau einer seiner Gitarren beauftragte - und sie später dort persönlich abholte

Als ausgewiesener Gitarrefreund organisierte er irgendwann das Gitarrefestival in Regensburg. In seinen Räumen "Diba-Kult-und-Büro" in der Krebsgasse bot er Unterschlupf für Künstler, Vortragende und Musiker für ihre Jam-Sessions.

Bei einer Jam-Session im Locanta

Übrigens: die Gruppe Volando Voy, die vor Jahren in Regensburg spielte, wurde von ihm initiiert.
Er schied dann aber aus, nachdem bei den übrigen der Wunsch nach systematischen Übungsabenden und Auftritten entstand.

Er interessiert sich außerdem sehr für Kunst, weshalb ich ihm bei Vernissagen öfter mal über den Weg laufe.






Reza Pezeshki, Peter Burkes, Vernissage Fred Andrade, Dez. 2014 im eon-Gebäude



Auch sein Cafe und später sein Kult-und-Büro stellte er von Anfang an für Ausstellungszwecke zur Verfügung.






Später stellte er das Diba-Chocolat in der Roten Hahnengasse auf die Beine, das seitdem von seiner damaligen Ehefrau Nili (siehe Nilhüber Pezeshki) geleitet wird.





Eigentlich wollten die beiden nur eine gebrauchte Eismaschine dort kaufen, weil die Leute so oft nach Eis im Diba-Cafe fragten. Beim Gespräch mit den Verkäufern entstand dann die Idee, das Geschäft ganz zu übernehmen. Und das, muss man sagen, haben die beiden Eheleute Pezeshki mit Bravour gemacht. Mittlerweile führt Nili das Geschäft alleine.

Bei einer der Jam-Sessions im Locanta




Reza Pezeshki Musiker bei einer Vernissage in der fürstlichen Seniorenresidenz:







Anschließender Besuch der Lüpertz-Ausstellung in der Ostdeutschen Galerie (Premiereabend)






Spontane Idee im Diba: Reza würde gerne den chinesischen Tempel besuchen. Ein erster Versuch war vergeblich, da war zu. Aber jetzt müsste es gehen. Er fährt mit uns in den Bayersichen Wald und müssen feststellen: Schon wieder zu. Wir haben schon wieder einen geschlossenen Tag erwischt. Reza, Victor und ich.






Fortsetzung: Der Mann hinter dem Diba-Cafe: Reza Pezeshki - Teil 2