Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Sonntag, 5. Januar 2020

Das nahende Ende des Wirsing-Hochhauses



Memento Mori - Wirsinghochhaus
Oh, da wird ja abgerissen, höre ich wiederholt im Bekanntenkreis. Ja liest denn keiner mehr die Zeitung? Natürlich: das so genannte Wirsing Hochhaus wird seit November 2019 abgetragen.  Allerdings nicht gesprengt, wie ich in der Bildmontage suggeriere, sondern Stück für Stück normal abgerissen (Update 14.1.2020: mittlerweile wird Sprengung diskutiert).

Derzeit sind die kleineren Nebengebäude dran.

Wirsing-Hochhaus in der Abendsonne, 10.11.2019

Abgerissen wird natürlich nicht nur das Hochhaus, sondern der gesamte Gebäudekomplex, dessen Zentrum das sogenannte „Wirsing-Hochhaus“ ist - so bezeichnet nach dem Architekten Werner Wirsing (1919 – 2017). Es handelt sich um das1969 errichtete Dr.-Martin-Luther-Heim, das von der Evangelischen Kirche lange Jahre als Studentenheim betrieben wurde.

Was dahin kommt? Ein "Zentraler Busbahnhof" mit mehreren Buchten. Der löst die Haltestellen in der Alberstraße und am Bahnhof ab. Dieser Plan steht schon fest. Wie das aussieht, habe ich beim letzten Tag der offenen Tür im Alten Rathaus sehen können.

Ich habe ein wenig recherchiert und die Pläne auch im Internet auf den Webseiten der Stadtverwaltung entdeckt:

https://www.regensburg.de/rathaus/regensburg-plant-und-baut/bahnhofsareal-mit-zukunft/interims-zob

Dort können Sie auch sehen, wie sich die Stadt die Verkehrsführung vorstellt.


Als ich am 10.11.2019 von einer Veranstaltung kam und meine Kamera dabei hatte, nutzte ich die Sonne und die klare Luft, um ein paar Fotos vom Hochhaus zu machen.






Da unten war in den 90ern ein echt sympathisches Cafe, das "extrablatt" (Einen Ableger davon gibt oder gab es in Kelheim)


Nordostecke des Gebäudekomplexes



Google-Earth-3D-Ansichten












Zum Architeken W. Wirsing

„Wenn man nichts mehr weglassen kann, ist es fertig“ war offenbar der Wahlspruch des Architekten Werner Wirsing, der 2007 verstarb. In Mün­chen war er Vorreiter des modernen, platz- und materialsparenden sozialen Bauens. Dort gab es 1951 ein erstes Münchener Studenten- und Lehrlings­wohn­heims, die Wohnheimsiedlung Maßmannplatz. Als Leiter des Baubüros des Bayerischen Jugendsozialwerks blieben Wohnheime seine Spezialitäten. Eines seiner bekanntesten Werke sind die zweistöckigen Reihenbungalows für Sportlerinnen im Münchner Olympiadorf 1972, die später als Studentenwohnungen dienten

In Regensburg war er für das 1969 errichtete Dr.-Martin-Luther-Heim verantwortlich, das von der Evangelischen Kirche lange Jahre als Studentenheim betrieben wurde.