Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 8. November 2013

Obermünsterviertel historisch - Teil 1


Diese Serie ist nur eine kommentierte Materialsammlung. Es ist kein durchstrukturierter Aufsatz über das Obermünsterviertel. Für letzteres fehlte mir bisher die Zeit. Viele der Bilder habe ich bereits in früheren Beiträgen veröffentlicht, etliche sind aber neu.

Das Obermünsterviertel in Regensburg

Eine der vier Haupteingänge zur Stadt befand sich beim Petersweg. Genaugenommen war es der einzige südliche Eingang. Der Stadtmauer-"Durchbruch" bei der Maximilianstraße kam erst viel später hinzu, nach 1809 und der Bombardierung durch Napoleon.






Hinter diesem Eingang waren folgende zwei Klöster prägend

  • dem im frühen 9. Jahrhundert gegründeten Obermünster (heute noch Reste) und 
  • dem im späten 10. Jahrhundert gegründeten Mittelmünster (1809 zerstört),





Schwer zugänglich sind die  Reste der ehemaligen Obermünsterstiftskirche - Westchor und Seitenapsiden.  Und da sind noch der so genannte Campanile der Obermünsterkirche und die Merchanderkapelle aus der Romanik


Der Campanile




Auf dem Gebiet des Petersweg-Parkhauses gab es früher die Jesuitenbrauerei. Diese wurde abgebrochen, um 1966 das Parkhaus zu bauen. 

Ausschnitt aus Plan nach Bahr, 1645, mit den beiden Stiftskirchen und dem Vitusbach (der Seitenarm des Vitusbachs, der durch die Obermünsterstr. floss)

 Der östlich an das Obermünster-Areal angrenzende Bereich des einstigen Mittelmünsters wurde 1589 zum Jesuitenkolleg St. Paul umgewandelt. Der Name Jesuitenplatz erinnert noch  daran. Das Jesuitenkolleg war dort bis um 1773 angesiedelt und wurde1809 bei der Erstürmung Regensburgs durch die napoleonischen Truppen größtenteils zerstört

Der „Vitusbach“ (Quellen unter dem Anwesen Ludwig-Thoma-Straße 16 - St. Vitus in Karthaus-Prüll, mit begehbarer Brunnenstube) durchquerte früher oberirdisch große Teile der Regensburger Altstadt. An der Ecke Obere Bachgasse/Obermünsterstraße zweigte einer seiner Seitenarme in die Obermünsterstraße ein und floss weiter nach Osten bis zur Adolf-Schmetzer-Straße; dies ist in Stadtplänen von 1812 gut zu erkennen. Der Vitusbach war somit als offener Bachlauf ein prägendes Element