Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 6. Mai 2017

Sommer auf Probe


Was für ein Tag. Nach Sonne ausgehungert strömen die Regensburger schon am frühen Samstagmorgen in die Stadt, über die Donauinseln, über die Brücke und durch Stadtamhof. Ich mache mit Yorki einen mehrstündigen Spaziergang vom Unteren Wöhrd über Thundorfer Straße, Brücke und Stadtamhof.

Ursprünglich wollte ich nur die Sonne ausnutzen und mit der Kamera dokumentieren, was es Neues zu sehen gibt. Zum Beispiel die Entwicklung am Donaumarkt.

Weshalb ich gegenüber starte, am alten Eisstadion. Der dortige Parkplatz ist einer der letzten Hoffnungsfunken in der öden Regensburger Parkplatzsituation. Und da er kostenlos ist (und nur deswegen) kann ich den Ausflug, den ich ursprünglich nur auf eine Stunde konzipiert habe, auf einen längeren Stadtbesuch ausdehnen,  und ich muss nicht umkehren, weil irgendeine Kack-Parkzeit abläuft.



Blick rüber zur Königlichen Villa. Gut, zugegeben, schon tausendmal fotografiert. Ach, was soll's.

Blick flussabwärts. Drüben die Beach-Bar und dahinter - der Anblick ist neu - wachsen die letzten Betonbauten im Marinaviertel des alten Schlachthofgeländes hoch.

Der Ostentorturm  hinter der königlichen Villa


Und ich befinde mich auf der malerischen Uferstraße. Hier das Veronica-Schiff, gegenüber der Anatomieturm als gebäudlicher Bestandteil der königlichen Villa. Er wurde auch Pulverturm genannt.

So sieht das also jetzt aus, wenn man die Uferstraße raufgeht, und zum ehemaligen Donaumarkt rübersieht.


Das neue Museum. Ohne Wertung.

Ein Blick mit einem seltsamen Mix aus Bestandteilen, nicht wahr? Erkennt Ihr die Kirche?

Jetzt, da die Gebäude fertig sind, muss ich es zugeben: so schlecht sieht das gar nicht aus.

Es blibt nur noch die Sorge um das Museum, und was es aus dem Stadtbild macht.


Die Niedermünster-Türme des über 1000 jahre alten Niedermünster-Stifts waren für frühere Durchreisende ein Wahrzeichen für Regensburg. Schon vor dem Dom! Jetzt verschwinden sie mehr und mehr hinter dem Museum.

Unter der Hengstenbergbrücke hindurch und man sieht die Steinerne.

Ein anderes Museum - das Schiffahrtsmuseum, untergebracht in der legendären "Ruthof". Dahinter die Thundeorfer Straße

Ah - Hochwasser!

Da war links der Donaumarkt. Ich vermisse schon seit langem die Parkplätze. Ich komme auch nicht mehr so oft in diese Gegend. Das ist kein Zufall.

Die Promenade an der Thundorferstraße. Geschaffen bei einer Straßenverlegung vor ein paar Jahrzehnten. Guter Ansatz, aber es entwickelte sich noch nicht so, wie es hätte sein können. Dazu mehr in einem gesonderten Artikel.


Hier habe ich früher gewohnt - im Hackengäßchen. Zwischen
16 und 21. Ich meine das Alter, nicht die Hausnummer. Gut 40 Jahre her.


Wenn wir nach durchgemachter Nacht runter an die Donau gingen, hatten wir schon damals diesen herrlichen Anblick von der gegenüberliegenden Wöhrdinsel. Dort hat sich im Laufe der vier Jahrzehnte nichts geändert  Sehr ungewöhnlich für Regensburg, oder?


Und hier sieht man die Entwicklung bei der Brückenrenovierung: der Überbau im Süd-Drittel ist weg, jetzt ist der mittlere Abschnitt dran. Das von der Steinlaus angefressene und dann (vorläufig) ganz entfernte Bruckmandl fehlt dem Kenner.


Auch hier entdecke ich zwei von den  neuen Sitzgelegenheiten, die in der Stadt aufgestellt wurden.



Eine gemütliche Cappuccino-Pause mit Yorki in der MoccaBar, das mir und meinen Freunden noch als "Ambrosius" im Gedächtnis ist.

Die Bilder täuschen. In Wirklichkeit gingen fast ständig ganze Rudel von Touristen und Regensburgern von links nach rechts und von rechts nach links. Aber zum Fotografieren warte ich ganz automatisch immer auf Momente mit wenig Gesichtern  im Bild.  Weshalb Fotografieren in Regensburg für mich vor allem bedeutet: 80 % warten.

Der Umgehungsabschnitt ist jetzt in der Mitte der Brücke.


Durch die Umgehungsbrücken ergaben sich in den vergangenen Jahren interessante Perspektien, die später nicht mehr möglich sind.

Und wie immer schwebt die Dreifaltigkeitskirche über Stadtamhof. Auf dem Calvarienberg, das östliche Ende der Winzerer Höhen. Früher wurde er auch Geierberg genannt.

Beamte stehen herum und kontrollieren durchfahrende Radfahrer. Irgendwie zu recht. Denn auch bei diesem Bild gilt: ich habe einen ruhigen Moment abgewartet. Normalerweise geht es hier viel enger zu.

Nach mehreren Cafebesuchen in Stadtamhof - Kuchenbar und Mea - geht es zurück Richtung Auto. Inzwischen erobern sich an den Donauufern die Leute ihre Plätze zum Genießen.