Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 20. August 2010

Die Regensburger Herbstdult 2010 kommt

Ich bin in Regensburg und es ist gerade erst mal Samstag, der 14. August 2010. Das Riesenrad ist wieder sichtbar und signalisiert: die Herbstdult wird vorbereitet. Jetzt schon? Pfui Deibel! Musste das jetzt so schnell gehen?




Wann geht' dann wirklich los?

Eröffnungsfeuerwerk: Freitag, 27. August  22:00 Uhr .

Das Abschlussfeuerwerk, welches das letzte Dultwochenende einläutet, wird am Freitag, 10. September gegen 22:00 Uhr abgebrannt.
Dulttermine

Dauer der Herbstdult 2010: vom 27.08 bis 12.09.10

Der Kindertag wurde zum Familientag

Aus dem ehemaligen Kindernachmittag ist ein Familientag geworden, lese ich auf der Homepage der Regensburger Dult (www.dult-regensburg.de). Nicht nur die Jüngsten, die ganze Familie kann demnach profitieren.Jeden Mittwoch sind die Fahr- und Eintrittspreise den ganzen Tag über stark reduziert.


Auch in den Festzelten, auf der Warendult und an den Fisch- und Imbissständen gibt es angeblich so manches Schnäppchen. Ich nehme an, das bezieht sich speziell auf die Familie. Wo die Abgrenzung zum normalen Schnäppchen ist, weiß ich nicht, aber mal sehen.

Die Kindertage / Familientage:

Mittwoch, 01. September 2010
Mittwoch, 08. September 2010





Das Riesenrad im Problauf (Samstag, 14.8.10)



Die Homepage der Dult Regensburg


Die Stadt Regensburg hat eine informative Webseite speziell für die Du erstellt. Ohne technischen Schnick-Schnack und durchaus informativ. So was sollte man dann auch lobend erwähnen, was ich hiermit tue:

Dort steht auch etwas über die Geschichte der Regensburger Dult und es wird erwähnt, dass die Stadt dieses Jahr ein Kontingent von 10000 Dultmauschips unter die Leute bringt. Wobei ich persönlich nicht weiß, was das ist und wie das abläuft, denn ich bin selten auf der Dult. Aber offenbar ist der Dultmauschip (m.E. besser: Dultmaus-Chip) bekannt genug. Der Preis: 1,50 Euro, der Wert: höher.

Geschichtliches - eigentlich ganz interessant.


Das Wort „Dult“, das im bayerischen Raum vielerorts vorkommt, zählt zu einem sehr alten und charakteristischen Wort der bayerischen Mundart, dessen Sinn sich allerdings im Laufe der Jahrhunderte entscheidend gewandelt hat. Im Mittelalter bedeutete es vor allem eine kirchliche Feier (althochdeutsch, mittelhochdeutsch tult, dult) „Kirchenfest“, heute steht es für Volksfest oder Jahrmarkt,

Die Regensburger Dulten haben eine sehr alte Tradition. Sie lassen sich bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Spätmittelalter wurden in Regensburg drei solche Jahrmärkte veranstaltet, die zum Teil auch schon mit einem Volksfest verbunden waren. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst fanden solche Jahrmärkte statt.

Dieser Turnus wurde beibehalten als sich um 1800 die Regensburger Jahrmärkte etwas veränderten. Die beiden Jahrmärkte wurden damals in der Nähe des Neupfarrplatzes abgehalten. Die Stadt stellte die Stände selbst zur Verfügung. Zum Warenverkauf kamen Spielbuden und Karusselle, die auf dem Kornmarkt aufgestellt waren. 1875 entschloss sich der Stadtmagistrat dann aber aus Kostengründen, die Dulten nicht mehr zu veranstalten.

Da jedoch bereits ab 1389 im eigenständigen Stadtamhof, das früher zu Bayern gehörte, Jahrmärkte veranstaltet wurden, riss die Tradition der Jahrmarktveranstaltungen in Regensburg nicht ab. Denn  als die Dulten in der freien Reichsstadt Regensburg nicht mehr stattfanden, erlebten die Dulten in Stadtamhof logischeweise einen starken Aufschwung.

Durch die Eingemeindung von Stadtamhof 1924 wurden die Stadtamhofer Dulten offiziell zu Regensburger Dulten.

Der Protzenweiher kommt ins Spiel

1972 mussten die Dulten von ihrem ursprünglichen Platz "Am Protzenweiher" bedingt durch den Kanalbau umziehen, verblieben aber im Stadtteil Stadtamhof am heutigen Dultplatz. Und damit wird ein hochaktuelles Thema angeschnitten: die Ersatzbrücke in Stadtamhof im Kontext mit den übrigen Brückenplänen in Regensburg. Dazu ist ein aufklärender Artikel in Vorbereitung, aber erst muss ich meinen 26-Stunden-Tag noch ein bisschen aufbohren.

Dieser über Jahre hinweg verlorengegangene
Artikel wurde rekonstruiert im Dez. 2014