Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Donnerstag, 19. März 2020

Turbulenter als vorher

Wenn ich letzte Woche noch davon ausging, dass mir bald viel Zwangs-Freizeit bevorsteht, weiß ich es mittlerweile besser: Ich arbeite mehr denn je - derzeit fast jeden Tag bis Mitternacht.

Hintergrund: ich wirke seit vielen Jahren als Dozent bei verschiedenen Erwachsenenbildungseinrichtungen - vor allem dem Berufsförderwerk in Regenstauf, ferner dem Regionalen Bildungszentrum und einem Fernlehrinstitut. Und wie zu erwarten war, beendeten alle Bildungsträger Anfang dieser Woche den Präsenzunterricht - auch die, die von der Anordnung rechtlich nicht erfasst waren.

Da aber die Einrichtungen - wie übrigens bei anderen Schulen und Bildungseinrichtungen auch - auf Fernunterricht umgestiegen sind, damit die Schüler weiterhin betreut werden, sind wir Dozenten mehr als früher im Einsatz. Im BFW nutzen wir die hervorragende Infrastruktur, um während der sonst üblichen Unterrichtszeiten Unterrichtsmaterialien zu erarbeiten - das reicht aber nicht. Den mündlichen Unterricht von zwei Stunden durch Materialien zu ersetzen, die der Schüler versteht, kostet mehr als zwei Stunden Zeit. Und daher sitzen wir zu Hause ebenfalls am Computer und tippen.

Obwohl ich zu den Kollegen gehöre, die für die meisten Fächer aus sich heraus verständliche Skripten verwenden, merke ich, dass auch das nicht genug ist. Ich muss sie umschreiben oder ergänzen. Dazu kommen organisatorischen Anweisungen, Abstimmungen mit Kollegen, das Erarbeiten neuer Übungen und das mühselige Tippen von Lösungen (die man sonst an der Tafel erledigt).

Ich habe viele Bekannte, die in weiteren Schulen und Bildungseinrichtungen tätig sind, und diese berichten Ähnliches. Und überall wird zwangsläufig improvisiert. Aber eines ist durch die Bank gemeinsam: die Dozenten jammern nicht, sondern hängen sich mit Eifer rein.

Und es macht mir Spaß, wieder mal meine Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu bringen. Ich denke dabei an Lernplattformen wie "Moodle" oder "Team", mit denen ich mich beschäftigen muss.



Die letzten Tage habe ich bis in die Nacht gearbeitet, so auch heute. Ich nehme mir aber jetzt mal die Zeit, um ein paar Blog-Artikel zu veröffentlichen oder Entwürfe frei zu schalten.

Burkes an seinem High-Tech-Computer