Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Montag, 18. Mai 2020

Adlmannstein - das Schaulager von Kunstpartner ist fertig



In der Kunstszene wartete man schon neugierig darauf, und jetzt ist es soweit. Seit heute können Kunstinteressierte Besichtigungstermine für das neue Schaulager der Galerie "Kunstpartner" in Adlmannstein vereinbaren.

Es enthält nicht nur den Nachlass der Künstlerin von Susanne Böhm, sondern auch den künstlerischen Nachlass von Max Bresele, ferner den Kunstwerkbestand der Bildhauerin Margot Luf, der hier ebenfalls archiviert ist.

Foto nachträglich eingefügt (August 2021)



Wilma Rapf-Karikari und Ingo Kübler haben dieses Projekt mit enormen Eigenmitteln gestemmt.  Die Zeitung berichtet von 250.000 Euro für den Ausbau des Stadels, der sich neben ihrem Wohnhaus befindet.



Betreiber von Galerie und Schaulager: Wilma Rapf-Karikari und Ingo Kübler


Bei ihrer Ausstellung im Jahre 2019 führte Ingo Kübler uns Besucher durch den damals im Umbau befindlichen Stadel und erklärte das Konzept: Querregale an den Längsseiten, in denen Kunstbestände sicher archiviert sind aber jederzeit für Besucher herausgenommen werden können, verdeckt von mobilen Trennwänden, an denen ausgewählte Werke gehängt werden bzw. ausgestellt werden können. Fotos davon findet der Leser in meinem Artikel aus dem Juni 2019.


Foto aus Juni 2019, als das Schaulager noch im Umbau war

Die beiden Betreiber Wilma Rapf-Karikari und Ingo Kübler führen schon seit 2005 eine Galerie mit Namen "Kunstpartner", indem sie einen Teil ihres Wohngebäudes entsprechend umgebaut hatten - ebenfalls mit Eigenmitteln und viel Herzblut (siehe diesen Artikel).


Bekannt sind und waren sie schon vorher durch ihre Mitwirkung im legendären Kartenhaus-Kollektiv (das 2019 nach 40 Jahren einen Schlussstrich zog) und vor allem  durch die Herausgabe eines Kunstkalenders namens "Kunstpartner", der von 1993 bis 2018 erschien und vom Kartenhaus-Kollektiv ediert war.

In diesem Kalender wurden regionale Künstler vorgestellt, und die Künstler durften auch jährlich ihre Werke in der Städtischen Galerie zeigen. Den Kalender erhielt man nicht so einfach im Handel: Sponsoren subskribierten die Kalender, die unter einem Jahresthema zusammengestellt wurden und verschenken sie an ihre Kunden, Geschäftspartner und MitarbeiterInnen (siehe dazu: http://www.kunstpartner.eu)

Von diesem Kalender-Projekt kommt auch der Name "Kunstpartner", der für Galerie und jetzt auch für das Schaulager verwendet wird: "Kunstpartner Galerie und Schaulager".

Neben dem Wohnhaus steht eine ehemalige Scheune - früher landwirtschaftlich genutzt, später von Jürgen Huber als Atelier verwendet. In den letzten Jahren entstand die Idee, diese Scheue umzubauen und nach dem Vorbild eines Basler Projekts als Schaulager zu benutzen. Dort sollte vor allem der Bestand der verstorbenen Künstlerin Susanne Böhm archiviert und gezeigt werden. Die Künstlerin hatte ihr Werk an Wilma Rapf-Karikari übergeben, also sie schon sehr krank war, und diesen Nachlass gab es zu verwalten.

Die Planungen dazu begannen 2012, der Umbau ist nun fertig gestellt. Zusätzliche  Unterstützung gab es ab 2016 durch die Bildhauerin Margot Luf, die ihre Werke dort archiviert. Man nennt das "Vorlass". Zu diesem Bestand und dem Nachlass von Susanne Böhm kam mittlerweile das Werk eines Dritten: der 1998 verstorbene Künstler Max Bresele aus dem Raum Schwandorf. Wolfgang Herzer vom Kunstverein Weiden hatte die Werke gerettet,  die sich auf dem Grundstück angesammelt hatten und vernichtet werden sollten. Dieser wiederum vertraute das Werk dem Schaulager an.

Eröffnung ist heute, der 18. Mai, aber natürlich nicht mit einer Feier. Es ist eine Besichtigungsvereinbarung unter 09408-1316 notwendig, und für den Besuch gelten die Hygiene-Standards. 


Einen ausführlichen und schönen Bericht mit weiteren Informationen über die Künstler und über das Projekt gab es von Marianne Sperb am Wochenende in der MZ "Der Coup der Kunstpartner", zu finden im Landkreisteil.


Die Webseite lautet: www.kunstpartner.eu

Zur Terminvereinbarung bitte anrufen:
09408 13 16 oder 0175 360 91 09 oder mailen: info@kunstpartner.eu



Wer die Galerie noch nicht kennt: das Anwesen befindet sich gleich am Ortseingang zur Linken der Straße.




Dahinter: die ehemalige Scheune, heute Schaulager



Blick über das malerische Tal von Adlmannstein.


Um ein Foto von dem gegenüberliegenden Hang aus schießen zu können, fahre ich runter in das  Tal und durchquere die Dorfmitte





Auf der Südseite geht es wieder steil nach oben.



Blick von oben, im Hintergrund das Kunstpartner-Gebäude

Kunstpartner Galerie und rechts daneben das Schaulager




Fotos aus der Umbauzeit im Juni 2019



Juni 2019

Juni 2019



Foto aus 2019: Wilma Rapf-Karikari,  Ingo Kübler,
neben einer Statue von Margot Luf
im Hintergrund der im Umbau befindliche Stadel