Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Mittwoch, 29. Dezember 2021

3 x junge Kunst - Riebel, Kiss und Söllner im KUG

Bei einem Altstadtbesuch habe ich einen Abstecher in die  Ausstellungsräume des Kunst- und Gewerbevereins gemacht. Dort ist (nur noch bis zum 31.12.) die Ausstellung "3 x junge Kunst" zu sehen, die ich hier angekündigt hatte. Die Künstler sind: Toni Kiss (Antonia Szanett Kiss), Tanja Riebel und Clemens Söllner. Die Ausstellung fand ich sehenswert, und ich verweilte dort weitaus länger als erwartet.

Wegen der abgesagten Vernissage - und wohl auch wegen der Feiertage - ist über die Künstler kaum etwas berichtet worden. Was ich schade finde, ebenso schade finde ich es, dass die Ausstellung so kurz läuft. Deshalb habe ich mich bemüht, etwas über die Künstler zu recherchieren und diesen Bericht zu erstellen.

Alle drei Künstler sind "junge" Künstler (Jahrgang 1989 bis 1991), die zwar schon ausgestellt haben, aber noch nicht so bekannt sind. 

Toni Kiss (Antonia Szanett Kiss)

Die größte Überraschung für mich war die Künstlerin Toni Kiss mit ihren extrem vielseitigen Arbeitsstilen (Tusche, Malerei, Objekte) und originellen Technik-Erfindungen (u.a.. getrocknete Blumen auf Menschenhaar, wirklich faszinierende Objekte!). Erst mühsame Recherchen führten mich zu näheren Informationen im Internet, und jetzt weiß ich, dass es eine aus Ungarn stammende Künstlerin ist, die seit 2017 in Straubing lebt und mit vollem Namen Antonia Szanett Kiss heißt.

https://www.works.io/antonia-zsanett-kiss (dort auch Vita)

https://www.instagram.com/antoniazsanett.kiss/

Auf der Instagram-Seite findet man auch Fotos, auf denen alle drei Künstler anlässlich der Ausstellungseröffnung (oder der Hängung) zu sehen sind.

Tanja Riebel

Von Tanja Riebel (die im Künstlerhaus Andreasstadel residiert) findet man viele großformatige Gemälde, vor allem in dem großen Veranstaltungsraum mit Galerie. Ihre Webseite: https://www.tanja-riebel.com

Frau Riebel lehrt an der Universität Regensburg (Kunst und Ästhetische Erziehung)

Clemens Söllner

Clemens Söllner zeigt hier großformatige Intarsienarbeiten, bei denen mich beeindruckt hat, dass er sogar die dreidimensionalen Schattierungen umgesetzt hat. 

Genau genommen handelt es sich nicht um Intarsien, sondern um so genannte "Marketerie". Bei Intarsien werden dünne Holzplättchen in Vollholz eingefügt, bei Marketerie werden auf einen Holzhintergrund ausschließlich dünne Holzplatten aufgeklebt, so dass ein Muster oder Bild entsteht. Die Marketerie ist also im Grunde eine Art Furnierung (siehe Wikipedia-Erklärung weiter unten). Die Werke sind alle sehr großformatig; gezeigt werden in dieser Ausstellung nur Bilder von Schmetterlingen. In der Profilseite auf den Webseiten des "Berufsverbands bildender Künstler" findet man auch andere Motive.

Web: https://www.kunst-in-ostbayern.de/kuenstler/soellnerclemens.html

Ausstellung "3 x junge Kunst" im Kunst- und Gewerbeverein, Ludwigstraße

Tanja Riebel

Atelier im Künstlerhaus Andreasstadel

https://www.tanja-riebel.com

Toni Kiss = Antonia Szanett Kiss

Aufgewachsen in Ungarn, seit 2017 in Straubing

https://www.works.io/antonia-zsanett-kiss (dort auch Vita)

https://www.instagram.com/antoniazsanett.kiss/

(auf der Instagram-Seite findet man auch Fotos von allen drei Künstlern anlässlich der Ausstellungseröffnung)


Clemens Söllner,

Marketerie

stammt aus Tirschenreuth, gegenwärtige Adresse fand ich nicht heraus.

https://www.kunst-in-ostbayern.de/kuenstler/soellnerclemens.html

(dort findet man auch andere Motive als die in der aktuellen Ausstellung gezeigten Schmetterlinge)



Zur Technik der Marketerie fand ich auf Wikipedia folgende Informationen:

Mit Marketerien, ursprünglich die französische Bedeutung für Intarsien, wurden schon vor Jahrhunderten kostbare Möbel oder Wandverkleidungen verziert. Erste Beispiele gibt es aus dem 15. Jahrhundert in Italien. Für die im 17. Jahrhundert weiter entwickelte und beliebte Technik wurden oft teure, exotische Hölzer verwendet. Im Unterschied zur Intarsie wird die Marketerie im Ganzen vorgefertigt und auf dem preiswerten Blindholz aufgeleimt. Es handelt sich daher nicht wie bei der Intarsie um eine Einlegearbeit aus Hölzern, Schildpatt, Metall oder ähnlichem, sondern um eine Furniertechnik.

Während bei der Intarsientechnik dünne Materialplättchen in Vollholz eingearbeitet werden, fügt der Kunsthandwerker bei Marketerien ausschließlich dünne Materialien, meist Furniere, zusammen.