Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Montag, 20. Dezember 2021

Ganz schön ausgefallen - trauriges Weihnachten für Regensburger Kulturszene

 

Es hagelt Absagen - trauriger Monat für die Regensburger Kulturszene (Stand 19.12.2021)


Als ich Anfang Dezember das "Kulturjournal" durchlas, befiel mich tiefstes Mitleid. Denn bei allen Veranstaltungshinweisen war eines damals schon klar: keiner der Termine war sicher. Angesichts der explosionsartigen Pandemie-Entwicklung musste jeder Künstler oder Veranstalter in der Unsicherheit leben. Und alleine diese Ungewissheit ist ein schlimmer Zustand. Die Absage natürlich ist noch schlimmer.

Und tatsächlich sind jetzt - Mitte Dezember - sehr viele Veranstaltungen abgesagt. Dabei waren höchst interessante Termine dabei. Grünwald, Django Asül, Hans Klafl (der kabarettistische Ex-Lehrer), AC/DC-Revival-Band (immer wieder gut), Peter Nüesch, Michael Altinger, Cordes Sauvages, das Eberhofer-Trio (Rita Falk, Christian Tramitz und Florian Wagner - "Die Oma wird ned g'schubst"), Rodscha & Tom Palme, Domspatzen, Weihnachtscircus und und und. 

Dabei waren viele der abgesagten Veranstaltungen Nachholtermine für früher abgesagte Termine. Die Regensburger Jazz-Formation Cordes Sauvages wollte ihren Tribut an den vsympathischen und genialen Jazz-Gitarristen Nieberle schon im Dezember 2020 aufführen. Der erste Nachholtermin im April 2021 musste ebenfalls verschoben werden, und der nunmehr angesetzte Termin 27.12. ist erneut abgesagt. Das Trio um Rita Falk (Eberhofer unterwegs) sollte schon im Oktober 2020 auftreten, der Nachholtermin im Dezember ist erneut ausgefallen. 

Auch hier ließe sich die Liste fortsetzen. 

Betroffen sind vor allem Musik, Kabarett, Tanz, und die Aufführungen auf den kleineren Theaterbühnen. Nur die Aufführungen des Stadttheaters hatten Bestand, oder besser gesagt: "ihr besonderes Schicksal". So wurden die Aufführungen nicht abgesagt - aber alle Reservierungen wurden storniert und die Vorstellungen neu ausgeschrieben. Denn es durften nur noch 25% der Zuschauerplätze benutzt werden. Der Intendant Klusenberg bedankte sich beim geduldigen Publikum auf der Webseite des Theaters (hier) und formulierte es amüsant so:

Fast alle unserer Vorstellungen sind „ausverkauft“, trotz der Tatsache, dass wir Ihnen mit jeder geänderten Verordnung erst mal alle Plätze „unter dem Hintern wegstornieren“ müssen, ehe wir die Plätze je nach aktueller Verordnung in geänderten Saalplänen neu an Sie verkaufen.

Immerhin: die Künstler können auftreten und verdienen Applaus und Brot (was angeblich synonym sein soll, es aber natürlich nicht ist). Auch die Aufführungen des Akademietheater (akd-bayern.com) scheinen Bestand zu haben.

Die Ungewissheit geht weiter. Für den Januar stehen noch viele Termine, aber die Künstler müssen bangen. Und wahrscheinlich werden auch hier viele Termine ausfallen. Das ist für die Kulturszene eine wirklich traurige Zeit.


Verfolgte Webseiten sind unter anderem: