Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 7. Januar 2017

Das geheimnisvolle Nibelungenareal in Regensburg

 Mitten in Süd-Regensburg liegt ein riesiges Gebiet, das kaum ein Regensburger kennt - das geheimnisumwitterte Nibelungenareal.

Genaugenommen, das "Baugebiet der ehemaligen Nibelungenkaserne". Ein gigantisches Gebiet, das erst seit ein paar  Jahren öffentlich zugänglich ist. Aber außer den Schülern der BOS, die seit dem Frühjahr 2016 dort lernen, kennt es kaum jemand. Es ist so unbekannt wie  Hogwarts bei den Muggels.


Nibelungenareal - Baugebiet ehemalige Nibelungenkaseren Regensburg


Dabei wird das Areal laufend in den Medien erwähnt - wegen der Bautätigkeiten des Baunternehmers Volker Tretzel, und wegen des  Bezugs, den die Medien in der Regensburger Spendenaffäre zwischen der OB Wolbergs  und der Auftragsvergabe herzustellen versuchen (gerade diese Tage gibt es einen sehr interessanten Aufsatz im Regensburger Wochenblatt, wo die schlampige Berichterstattung der SZ zu dieser Angelegenheit aufgedeckt wird)


Im Mai 2016 entdeckte ich erstmals das Areal, als ich das neue Gebäude der BOS suchte (an der ich 30 Jahre vorher mein Abitur  nachholte). Und ich musste ganz schön suchen, so als wenn ich die Winkelgasse in Harry Potters Welt entdeckten wollte.  Zwei völlig unscheinbare Zugangspunkte gibt es in der Hermann-Geib-Straße, an denen ich erst mal vorbeigefahren bin. Mittlerweile gibt es einen weitere Zufahrt in der Galgenbergstraße, gegenüber Uni und OTH, aber irgendwie auch unspektakulär.

Zufahrten zum Nibleungenareal (ehemalige Nibelungenkaserne)

Terra inkognita, und gleichzeitig Paradies für Fotografen

Als ich am 1. Mai das Gebiet erstmals erkundete, war ich völlig überrascht.  Die vielen Gebäude, die in google-earth (bei entsprechender Zeit-Einstellung) noch sichtbar waren, waren geschleift worden, Hasen hüpfen in dem idyllischen Gebiet umher, eine Melange von eingeebneten Flächen,  Sträuchern und Bäumen, zwei alten leerstehenden Verwaltungsgebäuden und der neuen BOS. Gegenüber dieser sah man den Erdaushub für die nächsten Gebäude (heute, da ich dies schreibe,  stehen hier schon wieder Rohbauten - siehe untenstehende Fotos vom Oktober 2016). Schade, dass die Sonne schon unterging und ich nur ein Handy dabei hatte. Das Gebiet war eine Augenweide für Fotografen.

Ein riesiges Areal

Meine Überraschung war noch größer, als ich google-earth bemühte: das ist ja ein riesiges Areal von 40 ha, zwischen der Uni und der Hermann-Geibstraße, an dem ich während des Studiums und danach so oft vorbeigefahren bin. Seine Größe erschließt sich nun mal bei besten willen nicht von außen. Egal, ob wir Regensburg durch die Hermann-Geib-Straße oder die Gabelsberger Straße fahren -  das Gelände ist wirklich gut versteckt.


Die Planung

Ich zitiere hier mal am besten aus Wikipedia:

Gemäß dem Flächennutzungsplan soll rund ein Drittel der Fläche als „TechCampus Regensburg“ gewerblich genutzt werden. Durch die unmittelbare Nähe zum Hochschulcampus mit der Universität Regensburg und der OTH Regensburg sollen Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt werden. Das Konzept sieht vor Raum für beispielsweise außeruniversitäre Forschung und junge High-Tech-Unternehmen zu schaffen. Die ersten Gebäude sollen 2015 im TechCampus bezugsfertig sein.[2] Darüber hinaus sollen auf dem ehemaligen Gelände der Nibelungenkaserne rund 800 Wohnungen und etwa 300 Studentenwohnungen gebaut werden.
Die entsprechende Projektseite der Stadt Regensburg enthält mehr Informationen, ist aber auch auf dem Stand 2015

Meine Fotodokumentation

Bei meinem ersten Spaziergang mit Yorki in den Abenstunden des ersten Mai habe ich mit dem Handy erste Eindrücke eingefangen. Eine Woche später, am 8. Mai, nutzte ich die Abendsonne und machte mit der Spiegelreflex umfangreiche Aufnahmen in besserer Qualität. An einemen sonnigen Sonntag im Oktober spazierte ich erneut mit Yorki durch das Gelände und dokumentierte den Fortschritt.

Aus den vielen Aufnahmen im Jahre 2016  habe ich jeweils die interessantesten herausgefiltert, mit Aufnahmedatum versehen,  und in ein eigenes Bilder-Album bei Picasa hochgeladen. Ferner habe ich ein zweites Album mit kommentierten google-earth-Screenshots erstellt. Die Arbeiten an der Aufbereitung waren so zeitraubend, dass sich der für Mai geplante Artikel bis heute hingezogen hat.


Das Baugebiet - Vergleich Stadtplanung (vor Baubeginn) und google-earth-Ansicht Mai 2016


Dieser Artikel zeigt neben google-earth-screenshots die ausgewählten Aufnahmen vom 1.5.2016, 8.5.2016 und 16.10.2016.

Wer alle Fotos sehen will: hier sind die Links zu den Alben:

Wikipedia zur Nibelungenkaserne:
Links zur offiziellen Stadtplanung
(nicht allzuviel aktueller als die Medienberichte, die man im Internet findet, aber durch ständige Anpassungen wieder überholt sind)




Hier eine Auswahl von der Auswahl:

I) Fotos vom 1. Mai (Handy-Qualität)


Die neue BOS. Im Vordergrund der Erdaushub für Wohnblücke, die im Oktober 2016 dann schon im Rohbau standen. Dazwischen eine neu angelegte Straße.




Im Hintergrund rechts: die TechBase Regensburg, Ecke Gabelsberger Straße und (neue) Franz-Mayer-Straße. Links ein Rohbau, dessen Verwendungszweck ich nicht kenne.

Zur Techbase:

Das neue Innovationszentrum TechBase (Eröffnung 2016) an der Galgenbergstraße bildet das Herzstück des neu entstehenden TechCampus der Stadt Regensburg. Es bietet ambitionierten und technologieorientierten Gründern und Unternehmen Raum zur Entwicklung. (Quelle)

Die neue Franz-Mayer-Straße. Weit hinten war der Anschluss an die Gabelsberger Straße damals (Mai 2016) noch sehr provisorisch


Diese zwei Rohbauten waren im Sommer 2016 bereits vollendet und bezogen.


Die BOS von hinten; die schule selbst ist fertig, auch der Sportplatz links außerhalb des Bilder, aber teilweise wurde noch am Außengelände gebaut.


Eines der beiden stehengelassenen Altgebäude.


Panoramafotos (Galaxy Tab, 1.5.2016)





Das zweite der stehengebliebenen Altgebäude








II) Fotos vom 8. Mai 2016


Eine der zwei neuen Straßen durch das Areal: die Lore-Kullmer-Straße

Zu Lore Kullmann:

Lore Kullmer (* als Lore Poschmann am 9. November 1919 in Elberfeld; † 3. April 2011 in Frankfurt am Main) war eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Kullmer übernahm am 7. April 1967 den Lehrstuhl der Volkswirtschaftslehre an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Regensburg. Sie war eine der ersten Professorinnen, die an der Fakultät forschte. Ihr Spezialgebiet war die Finanzwissenschaft.[1]

Mittlerweile sind diese Grünanlagen fertig

Die Zeit ist stehengeblieben, an diesem Gebäude






Die Techbase im Hintergrund


Friseurstube der Nibelungenkaserne. Öffnungszeiten Mo 9.00 bis 17.00, Do 8.00 bis 17.00
















Fortsetzung in Teil 2