Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Sonntag, 30. Dezember 2018

Regensburg an Weihnachten 2018

Mit den Weihnachtsfeiertagen kommt die nun wirklich stade Zeit in der Stadt. Ab dem  zweiten Feiertag gab es zudem Sonne und blauen Himmel, Gelegenheit für mich und Yorki für Spaziergänge. Traditionellerweise machte ich ein paar Stimmungsfotos und dokumentiere  ein wenig den Fortschritt in der Stadtentwicklung.





Wie meistens um die Feiertage haben wir Hochwasser. Aber nichts Dramatisches. Kurz vor Heiligabend war das Wasser gerade noch niedrig genug, damit die Wasserwacht ihr Weihnachtsschwimmen durchführen konnte.



Ich starte mit Yorki auf der unteren Wöhrdinsel. Hoffentlich bleibt uns dieser Parkplatz und der Parkplatz am Eisstadion erhalten. Nachdem die Stadthalle beim Bahnhof gestoppt wurde, ist das alles nicht mehr so selbstverständlich. Der Erhalt von Parkflächen am Wöhrd war einer der Hauptgründe, warum der Stadtrat für den Bahnhofsplatz gestimmt hatte. Übrigens lange vor der Bürgerbeteiligung zur Neugestaltung des Geländes. Genaugenommen gab es insgesamt drei klare Stadtratsentscheidungen hierzu, die Stadtverwaltung hatte hier keinen Spielraum mehr, als sie die Bürgerbeteiligung zur Gestaltung einleitete (tja liebe Leute, ihr seid da ein wenig verarscht worden, aber nicht von der Stadtverwaltung, wie ihr bisher geglaubt habt)





Der Dom wird seine Gerüste noch lange behalten. Nur zwischen 2008 und 2012 war er gerüstfrei - ich hätte viel mehr Fotos machen sollen. Das schlechte Baumaterial, das die Baumeister 1859 bis 1869 für die Domspitzen verwendeten, wird für eine Dauerbaustelle sorgen. Schade.


Die Türme des Niedermünster, früher Wahrzeichen für die Reisenden

Und da steht es, jetzt fast fertig: das neue "Museum der bayerischen Geschichte". Die Altstadtfreunde hatten damals die Bürger mobilisiert, sich gegen die Stadthalle zu wehren. Jetzt haben wir dafür dieses Ding hier, und die Parkplätze fehlen uns sowieso.


Gegenüber, auf der Wöhrdinsel, ein ebenfalls auffälliges Bauwerk, das seinerzeit viel Protest hervorrief, weil es sich eigentlich nicht in die Häuserfassaden der Wöhrdinsel einfügte.  Jetzt haben wir also zwei "Ausreißer" im Stadtbild, vis-a-vis. Aber eine Stadt wie Regensburg könne schon was Modernes vertragen, hat mal jemand gesagt.



Der Kran auf dem folgenden Bild täuscht: Allzuviel wird in der Altstadt derzeit nicht gebaut. Da gab es schon ganz andere Phasen. Im Gegenteil ist es ruhig geworden. Die Synagoge ist fast fertig, der Kran beim Alumneum ist weg, und die vielen Baustellen in der Altstadt, bei denen die Straßen aufgerissen waren, sind verschwunden.



Und auch der Weihnachtstrubel ist weg. Die Straßen sind ruhig. Das ist die Stimmung in der Altstadt Regensburg in den Weihnachtsfeiertagen:






Die neue Synagoge ist äußerlich fertig und soll bald eröffnet werden. Es ist eigentlich die fünfte Synagoge in Regensburg, wie ich anlässlich einer Reportage im Juli entdeckte (https://www.regensburger-tagebuch.de/2018/07/die-funf-synagogen-regensburgs.html)


Das neue Museum von der Einmündung der Thundorfer Straße aus gesehen. In der Glasfront spiegeln sich die Häuser aus der Erhardigasse




Der Platz hinter dem Kolpingshaus heißt Schwanenplatz und wird völlig neu gestaltet. Langsam kann man erkennen, wie sich das die Stadt vorstellt:



Ein Foto vom 23.12. zeigt, dass das alte Haus in der Wahlenstraße  renoviert wird. Im einem der "Bögen" befand sich das Süßwarengeschäft von Franz Müller, genannt "Zuckerl", der am 27. Februar letzten Jahres verstarb (siehe Artikel)

Foto: 23.12.2018


Foto aus März 2017


Folgende Fotos entstanden am 28.12.2018.

In der Blumenstraße - wo ich wohne - sind die Baustellenschilder verschwunden. Zum einen weil die Neuteerung der Straße beendet ist, zum andern, weil der hintere Teil des Feuerwache jetzt fertiggestellt ist. Das sind der hellgraue und der dunkelgraue Gebäudekomplex auf der linken Seite. Im Norden und Osten des Gebäudekomplexes wird aber noch gearbeitet.

Scheinbar am Ende der Straße, aber in Wirklichkeit viel weiter entfernt, steht der der denkmalgeschützte Scheibengasbehälter am Rande des Candis-Geländes. Das ist übrigens derzeit auch frei von Baustellen. Das letzte Zuckerfabrikgebäude wurde endgültig abgebaut, der Boden eingeebnet.



Am Stobäusplatz wächst der Gebäudekomplex heran - die im Osten befindlichen Teile scheinen fertig zu sein. Der hier sichtbare südliche Teil ist noch im Rohbau.




Das war der Osten, was gibt's Neues im Westen?

Am Dörnberggelände ziehen angeblich die ersten Mieter ein, heißt es in der Zeitung. Also sehe ich mir das an. Meine letzte Dokumentation stammt vom 3. Oktober 2018.

Blick durch die Friedrich-Neumayer-Straße nach Westen, am Ende die Ladehofstraße





Sorry, lieber Kritiker, aber so simpel und häßlich sind die Fassaden nicht, wenn man sich die Details betrachtet. Das hätte man viel billiger und einfacher machen können.  Jede noch so kleine Fassadenverzierung (ferner Kassetten, Fensterläden etc.) kostet zusätzlich Geld, und zwar schon ab dem Architektenplan, dann beim Bau, und bei der Wartung. Eigentlich müsste man sogar einfache Bauweise fordern, wenn man "bezahlbare Wohnungen" fordert. Aber dazu schimpft der Regensburger viel zu gern.




Ein Blick in die benachbarte Hoppestraße, sie schon in den 90er Jahren bebaut wurde.


Das Gelände für den neuen Bauabschnitt harrt noch der Dinge, scheint es. Siehe auch den Artikel "Nächste Etappe im Dörnberg-Ausbau" vom 3. Oktober 2018.


Die in der Abendsonne leuchtende  Ladehofstraße (im hinteren Teil heißt sie immer noch so) verliert bald ihren freien Blick nach Süden.




Aber eines gab es nicht: weiße Weihnachten. Da muss man schon einige Jahre zurückgehen.