Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 20. September 2014

Sensation - das Centro Espanol ist wieder da

(Update: Dienstag Ruhetag !!!)

Das ist schon der Hammer. Pepe und seine Familie sind wieder da. Und zwar genau dort, wo sie früher waren - in Stadtamhof, im gleichen Lokal wie damals, als es hieß: "Centro Espanol".



Nur den Namen durften sie nicht reaktivieren. Also heißt es jetzt "Bruckmandl", so wie es die letzten Pächter getauft hatten, nach einem größeren Umbau durch die Brauerei. Aber es gibt die alten Speisen.

Leiterin ist jetzt die Tochter, Ana, die in den letzten Jahren der Gastronomie treu blieb. Das letzte Jahr arbeitete sie im AVIA-Hotel. Und das merkt man - Neben der Familie wirbelten ein Dutzend weiterer Mitarbeiter herum und Ana hatte das hervorragend im Griff. Und Werbung muss man auch nicht groß machen - fast alle Tische innen waren reserviert und das geht auch die nächste Woche so.

In der Küche ist die Mutter Antonia;  und der Bruder Juan, sowie diejenigen zwei Helferinnen, die auch zeletzt vor 8 Jahren dort tätig waren. Vater Pepe bedient - neben weiteren Mitarbeitern, natürlich.



Trotz der wesentlich höheren Miete, als sie damals der "deutsch-spanische Freundschaftsverein" vor der Renovierung zahlte, sind die Preise günstig, wie schon damals. Und die Essensqualität hat nochmal einen Sprung gemacht - wohl dank Ana und ihren Erfahrungen aus der Gastronomie.





Ich hatte schon im Winter davon berichtet, dass Pepe zu Besuch in Deutschland da war und mir etwas von Plänen über ein neues Lokal erzählte. Seine Tochter und er hätten ein bestimmtes Projekt, das in Aussicht steht, aber er dürfe den Namen nicht nennen.

Jetzt ist es klar: die Familie hat es geschafft, dier ursprüngliche Lokalität zu bekommen. Als die Tochter bei der Brauerei wegen eventueller Objekte vorsprach, wurde ihr unter anderem genau das Lokal angeboten, in dem sie nebenher aufgewachsen ist, und als Teenager mitgearbeitet hat.

Und jetzt sind wieder alle da: Ana, Eltern Pepe und Antonia, Bruder Juan, sogar die zwei Küchenhelferinnen  von früher.

 Die Speisekarte entspricht inhaltlich der früheren Speisekarte. Stammgäste erkennen ihre Lieblingsgerichte wieder, ein paar weitere sind hinzu gekommen.

Das Lokal in der Hauptstraße in Stadtamhof war bis vor 8 Jahren bekannt und für viele eine zweite Heimat.  Aber viele Stammbesucher erinnern sich noch an das ganz alte Centro Espanol, provisorisch und urig, am Grieser Spitz im Haus Gries 17. Eine Initiative des Deutsch-Spanischen-Freundschaftsvereins. Das war in den Siebziger Jahren, der Zeit der aufblühenden Studentenkneipen, die damals noch nicht gestylt waren. Das Lokal wurde damals von Manuel geführt, der später mitarbeitete, bis er in Rente ging.







Am Nachmittag ist das Lokal innen noch leer. Nur die Außenplätze sind voll.

Im Innenraum sind fast Tische reserviert.  Ich nutze die Möglichkeit, um die Räume zu dokumentieren. Der frühere Look - Vereinslokal aus den Siebziger Jahren (viel Holzverkleidung und einfache Wirtshaus-Bestuhlung) - ist natürlich weg und durch ein neues und modernes Ambiente ersetzt. Was auch fällig war,  und schon in den Jahren vor der Schließung diskutiert wurde.

Nachdem Pepe nach Spanien zurückging und das Centro Espanol schloss, wurde es umgebaut und von einem Lokal betrieben, das Bruckmandl hieß. So heißt  auch eine Pils-Sorte der Bischofshof-Brauerei, die es in diesem Lokal seitdem gibt.






 Die Toiletten sind jetzt oben, die Küche dadurch größer. Der ehemalige Nebenraum ist renoviert und die Wände jetzt verglast - man erhält Licht über den Innenhof.








Wie sie leibt und lebt: Antonia




Junior Juani ist auch wieder dabei. Sein Bruder Franzie würde gerne dazustoßen, lebt aber in Spanien und kann nicht so einfach weg.




Pepe in seinem Element



Die chefin, Ana Belen Montiel Rodriguez und ihr Vater, Pepe Montiel




Zwei Stunden später komme ich nochmals, zum Abendessen. Da es draußen das Regnen anfing, wechsle ich ins Lokal. Überraschung! Das ist jetzt belebt.



Ich treffe viele ehemalige Stammgäste. Einige kenne ich, andere stellen sich nach kurzem Gespräch als Stammgäste heraus. Viele kennen sogar noch das ganz alte Centro Espanol. Und natürlich können sich alle noch an Ana erinnern, das kleine Mädchen, das hier heranwuchs, und jetzt den Laden schmeißt.


Das lokal zu verlassen, dauerte eine halbe Stunde, soviel Bekannte traf ich alleine bei diesem Vorgang. Als ich dann das Lokal verließ, war ich überrascht: alles proppevoll. Stärker noch als am Nachmittag. Und das, obwohl es zwischendurch geregnet hatte.



Eine große Eröffnungsfeier gibt es angeblich am 24. September. So hieß es jedenfalls in der MZ, ich habe deswegen noch nicht nachgefragt.

Man hatte mit Hochdruck gearbeitet, um schon beim Weinfest öffnen zu können. Tatsächlich ist das Lokal schon seit Montag offen.

Die früheren Pächter hätten das Lokal aus familiären Gründen aufgegeben, heißt es. Viel musste beim Pächterwechsel nicht umgebaut werden, das alte Inventar wurde weitgehend übernommen.


Öffnungszeiten: außer Dienstag täglich von 11 bis 14 Uhr und von 17 bis 23 Uhr.

Siehe auch: Das Bruckmandl wird spanisch  www.mittelbayerische.de
von Mathias Wagner, M, 12.9., ein paar Tage vor der Eröffnung

Das spanische Bruckmandl in Stadtamhof 10, so wie bis vor 8 Jahren als Centro Espanol,  und das ganz frühere Centro Espanol am Grieser Spitz, "Am Gries 17".