Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Montag, 28. November 2022

Besuch von "work in progress" in der Städtischen Galerie - noch bis 18.12.2022

Vor ein paar Tagen besuchte ich die Ausstellung "nach draußen - work in progress" im dritten Stock der Städtischen Galerie - und war überrascht. Gemäß der Kostprobe, die die lose Künstlergruppe im Frühjahr in der Galerie Insinger inszenierte , war ich auf einen Mix mit überwiegend Bildern eingestellt. Zu sehen waren aber ganz überwiegend Skulpturen - und die waren faszinierend. 

Insbesondere Leander Piazza hat mich überrascht, der offenbar nicht nur interessant strukturierte zweidimensionale Werke produziert, sondern auch Figuren mit höchst interessanten Materialien. Dazu passte hervorragend, dass die seit drei Jahrzehnten bestehende Künstlergruppe um die hiesige Künstlerin Susanne Kassalitzky erweitert wurde, die ebenfalls Skulpturen mit äußerst  exotischen Materialien arbeitet (vorgestellt habe ich sie im Jahre 2012 hier). 

Die Verwendung von besonderen Materialien war sowieso ein dominierendes Merkmal in dieser Ausstellung. Von den genialen Köpfen von Sergio Sommavilla wusste ich bereits aus früheren Ausstellungen in Distelhausen, welch interessante Steine er für seine Büsten benutzt (siehe Bericht aus 2019 hier).




Beteiligte Künstler: Ludwig Bäuml, Stefan Göler, Günther Kempf, Alex Pergher, Leander Piazza und Sergio Sommavilla, Susanne Kassalitzky und Birgit Szuba.

Bereits vor 10 Jahren gab es eine Ausstellung mit jeweils 8 Künstlern aus Regensburg und Brixen, damals im Historischen Museum (Kunstkooperation Regensburg-Brixen 2012). Dieses Jahr war eine weitere - eben die hier vorgestellte - Ausstellung vorgesehen. Im Frühjahr gab es ein Preview des Gruppenkerns in der Galerie Insinger (mit anderen Werken, wohlgemerkt) und die Ausstellung hieß "10 years after - a preview"( siehe: https://www.regensburger-tagebuch.de/2022/06/ten-years-after-preview-bilder-von-der.html)

Die Herbstausstellung (mit erweitertem Künstlerkreis) wurde dann offenbar doch anders benannt, nämlich "work in progress", dadurch ist sie mir zunächst entgangen und ich habe sie erst nach der Vernissage "entdeckt".

Was ich äußerst schade fand ist die Tatsache, dass die Werke nicht einzeln benannt und erklärt sind. Das wäre wegen der exotischen Materialien gerade hier höchst interessant gewesen. Lediglich ein Flyer existiert, der aber auch nicht die einzelnen Werke, sondern nur die Künstler und ihre Arbeitsweise allgemein erklärt. Einen Ausstellungskatalog fand ich auch nicht.   

Übrigens: die Städtepartnerschaft Regensburg-Brixen besteht seit dem 18.10.1969, also seit 53 Jahren.

Nochmal die Daten:

Städtische Galerie im Leeren Beutel
nach draußen – work in progress
15. Oktober bis 18. Dezember 2022
Dienstag bis Sonntag 10-16 Uhr


Pressetext:

Seit langem bestehen zwischen Regensburg und seiner italienischen Partnerstadt Brixen enge Beziehungen auch im künstlerischen Bereich. Das Projekt „work in progress“ wurde vor Jahrzehnten im Rahmen der Städtepartnerschaft in Gang gesetzt. Aber erst durch das persönliche Engagement von Künstlern wie Ludwig Bäuml, Stefan Göler, Günther Kempf, Alex Pergher, Leander Piazza und Sergio Sommavilla wurden der gegenseitige Austausch tatsächlich mit Leben erfüllt.

Jetzt sollen neue Impulse entstehen; die beteiligten Künstler*innen – der Kreis erweitert sich um die Regensburgerinnen Susanne Kassalitzky und Birgit Szuba – wollen sich mit ihrem Schaffen „nach draußen“ bewegen, öffnen und auf kreative Reisen gehen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich dabei auf die Redewendung, die bei Südtirolern immer Verwendung findet, wenn sie sich auf die Reise nach Deutschland, eben „nach draußen“, machen. Ziel ist die Präsentation der jeweiligen künstlerischen Szene mit ihren unterschiedlichen regionalen Ausprägungen innerhalb eines neuen Raums.