Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 6. September 2013

H.R. GIGER auf der Ars Electronica in Linz September 2013


Auch noch über das ars-electronica-Festival hinaus wird man die Ausstellung der legendären Bilder des Schweizer Künstlers H.R. Giger sehen können, und  zwar im Lentos-Museum in Linz (Österreich).

Gleichgültig ob kunstinteressiert oder nicht: die Werke begeistern allgemein. Unglaublich, was der Künstler allein  mit der air-brush-Technik umsetzen konnte, welche Fantasie in seine Welten eingeflossen ist, die an Holbein, Breugel und Hieronymus Bosch erinnern. Ich habe die Bilder vor 30 Jahren an der Uni-Bibliothek in einem Bildband entdeckt. Nekrolog hieß der Band. Ich war fassungslos, und  suchte nach weiteren Büchern. Selber leisten konnte ich sie mir damals nicht. 

Heute besteht aber die Möglichkeit, in Linz die übermannsgroßen Originale zu bewundern, mitsamt allen Details. Sogar bisher noch nicht veröffentlichte Bilder sollen dabei sein.



H.R. Giger war schon international bekannt, als er den Auftrag bekam, das Wesen für den Film ALIEN und die Raumschiffkulisse zu kreieren. Damit ist er dann auch der breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Dabei ist das, was man im Film sehen kann, harmlos im Vergleich zu seinen sonstigen Werken. Es wäre schade, wenn man seinen Namen nur mit diesem Film assoziiert.

Wenn Sie keine Vorstellung von seinen Werken haben, können Sie auf der Webseite des ars-electronica-Festivals 2013 stöbern. H.R. Giger ist nämlich der featured-artist des diesjährigen Festivals.




Webseite des Künstlers: www.hrgiger.com/

'Webseite des HR-Giger-Museums: http://www.hrgigermuseum.com




Ein bisschen was aus Wikipedia:

Hansruedi Giger, eigentlich Hans Rudolf Giger, besser bekannt als HR Giger (* 5. Februar 1940 in Chur), ist ein Schweizer Maler, bildender Künstler und Oscarpreisträger.

Biographie


E-Bass und zwei E-Gitarren im Giger-Design
H. R. Giger wurde als Sohn des Apothekers Hans Richard Giger und seiner Frau Melly Giger in Chur, Graubünden geboren. Als Kind war er sehr scheu und zurückhaltend. Er wurde katholisch erzogen, was seine Kunst später beeinflusste. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte er ab 1962 Architektur und Industriedesign an der Hochschule für Angewandte Kunst in Zürich.

Während seines Studiums entstanden seine ersten Tuschefederzeichnungen („Atomkinder“), woraufhin er seine Werke in Untergrundzeitungen „Hotcha!“, „Clou“ und „Agitation“ veröffentlichte.

Dennoch blieb er noch einige Zeit eher unbekannt, was sich erst nach 1966 änderte, als er sein Studium erfolgreich abschloss und sich als Innenarchitekt etablierte. Er arbeitete als Designer an einem Büromöbelprogramm der Firma Knoll-International, wodurch er den Status eines angesehenen Innenarchitekten geniessen durfte, was wenig später die erste Ausstellung seiner Werke nach sich zog. Noch gab er seinen Brotberuf nicht auf und arbeitete weiter als Designer und Innenarchitekt, was ihn nicht daran hinderte, künstlerisch aktiv zu bleiben.

In den nächsten zwei Jahren schuf er zahlreiche Skulpturen und Bilder wie zum Beispiel „Gebärmaschine“, „Astreunuchen“ oder „Koffer-Baby“, mit denen er nach einer weiteren Ausstellung in Zürich schliesslich kommerziell bekannt und erfolgreich wurde.

Bereits 1968 war er ausschliesslich als Künstler und Filmemacher tätig. Als Szenen- und Kostümbildner prägte er mit seinem Stil bekannte Filme wie Alien (1979) oder Species (1995). Für seine Mitwirkung an Alien wurde Giger 1980 ein Oscar in der Kategorie Beste visuelle Effekte verliehen und sein Stil wurde einem breiteren Publikum bekannt.


Giger war mehrere Jahre lang mit der Schweizer Schauspielerin Li Tobler liiert, die sich am Pfingstmontag 1975 das Leben nahm. 1979 heiratete Giger Mia Bonzanigo; die Ehe endete nach anderthalb Jahren.

Mia Bonzanigo inspirierte Giger unter anderem zur Bildserie Erotomechanics. Zu Gigers Freunden zählten Persönlichkeiten wie der Künstler Friedrich Kuhn und Timothy Leary.

Gigers Werk kann dem Surrealismus zugerechnet werden; im Vergleich zu dem berühmtesten Vertreter dieser Stilrichtung, Salvador Dalí, wird deutlich, wie anders der Blickwinkel Gigers auf die Welt ist. Einflüsse des Phantastischen Realismus leiten sich auch durch die Freundschaft zu Vertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus wie Ernst Fuchs her.

Wiederkehrendes Thema seiner Werke ist der von ihm geprägte Begriff der Biomechanoiden, eine Verschmelzung von Technik und Mechanik mit dem Kreatürlichen, im verstörenden bis morbiden Zusammenspiel mit sexuellen Andeutungen. Neben seinem wichtigen malerischen Werk gestaltet der Künstler auch Grafiken, Skulpturen und Möbel.

H. R. Giger lebt und arbeitet in Zürich-Oerlikon.

Werke

Zeichnungen

Ab 1960 wurden Tuschezeichnungen von Giger in Schülerzeitungen und Untergrundzeitschriften veröffentlicht. Zeichnungen wie die Serie Atomkinder (1963–64) liessen bereits erahnen, was in Giger schlummerte.

Gemälde

Ab 1966 entstanden die ersten Gemälde Gigers, die meisten davon in Öl. Als Giger 1972 die Spritzpistole (Airbrush) für sich entdeckte, wurde dies seine bevorzugte Malweise. In den folgenden 20 Jahren entstanden etwa 600 Gemälde mit Tusche und Acrylfarben, einige davon über vier Meter breit. Anfang der 1990er Jahre gab Giger die Malerei auf, um sich ganz dem dreidimensionalen Schaffen zu widmen.

Skulpturen

Die ersten plastischen Arbeiten entstanden Mitte der 1960er Jahre. Zu dieser Zeit arbeitete Giger bevorzugt mit Polyester, so z. B. 1968, als er Kostüme für den Schweizer Film Swissmade von Fredi M. Murer schuf. Später entstanden auch Objekte aus Bronze, Aluminium und anderen Materialien. In den 1990er Jahren schuf Giger für seinen Zodiacbrunnen die zwölf Tierkreiszeichen als Biomechanoiden. Seit Giger nicht mehr malt, beschäftigt er sich unter anderem damit, einige seiner früheren Bilder ins Dreidimensionale umzusetzen, unter anderem Gebärmaschine und Passagen.

Möbel

Die bekanntesten Möbelstücke Gigers sind die für den Film Dune entworfenen Harkonnen-Stühle. Daneben entwarf Giger auch Tische, Spiegel, Lampen und andere Objekte wie z. B. einen Mikrofonständer für Jonathan Davis von Korn.[1]

Filmdesign

Schallplatten- und CD-Cover / Video-Clips



Floh de Cologne: Coverbild für Mumien − Kantate für Rockband von H. R. Giger

Computerspiele

Museum und Bars

Eingang zur Giger-Bar in Chur
1988 entstand in Tokio die erste Giger-Bar, die allerdings nach wenigen Jahren wieder geschlossen wurde. 1992 wurde in Gigers Geburtsstadt Chur die zweite Giger-Bar eröffnet. In der New Yorker Diskothek The Limelight existierte von 1998 bis zur Schliessung der Diskothek im Jahr 2002 der HR Giger Room.
1998 eröffnete in Gruyères, Kanton Freiburg in der Schweiz das Museum HR Giger. Das Museum ist im Schloss St. Germain untergebracht, welches Giger 1997 ersteigert hatte. Das Museum beherbergt Gigers private Sammlung phantastischer Kunst (u. a. Arbeiten von Günter Brus, Ernst Fuchs, Gottfried Helnwein, Arnulf Rainer, Franz Ringel, Thuri Werkner) sowie eine Sammlung eigener Werke. Im Jahr 2003 wurde das Museum in Gruyères um eine Giger-Bar erweitert.

Bibliographie

  • 1971 – ARh+
  • 1974 – Passagen
  • 1976 – H. R. Giger bei Sydow-Zirkwitz (Ausstellungskatalog)
  • 1977 – HR Giger’s Necronomicon 1, Neuauflage 2004, Grossformat A3, Hardcover (ISBN 978-3-89082-519-9)
  • 1980 – Giger’s Alien. 5. Auflage 2002, ISBN 3-89082-528-1.
  • 1981 – HR Giger’s New York City
  • 1984 – Retrospective 1964–1984 (Ausstellungskatalog)
  • 1985 – HR Giger’s Necronomicon 2, Neuauflage 1996, Grossformat A3, Hardcover (ISBN 978-3-89082-520-5)
  • 1985 – HR Giger’s Necronomicon 1+2, limitierte Sammleredition mit eingelegter Lithografie (ISBN 978-3-89082-555-7)
  • 1988 – HR Giger’s Biomechanics, Neuauflage 2005, Grossformat A3, Hardcover (ISBN 978-3-89082-871-8)
  • 1991 – H. R. Giger ARh+ (ISBN 3-8228-1317-6) (nicht identisch mit dem gleichnamigen Buch von 1971)
  • 1992 – Skizzen 1985
  • 1993 – Watch Abart ’93 (Ausstellungskatalog)
  • 1995 – Species Design
  • 1996 – HR Giger’s Filmdesign, Hardcover (ISBN 978-3-89082-583-0)
  • 1996 – www HRGiger com
  • 1996 – Visioni di fine millennio (Ausstellungskatalog) (limitierte Luxus-Version inkl. SHINE-inthecentre-CD-Album)
  • 1998 – Monsters from the ID
  • 1998 – The Mystery of San Gottardo
  • 2002 – Icons „HR Giger“
  • 2004 – Le Monde Selon HR Giger (Ausstellungskatalog)
  • 2005 – HR Giger in Prague (Ausstellungskatalog)
  • 2005 – HR Giger’s Necronomicon 1+2, Softcover (ISBN 978-3-89996-539-1)
  • 2006 – Giger in Wien (Ausstellungskatalog, ISBN 3-901247-15-7)
  • 2007 – HR Giger, Das Schaffen vor Alien (Ausstellungskatalog)
  • 2007 – HR Giger, Escultura, Gràfica i Disseny (Ausstellungskatalog)

Sonstiges

Giger ist massgeblich an der Lackierung einer Sonderedition der Ibanez Iceman, einer E-Gitarre beteiligt. In der Lackierung verwirklicht er erneut das Thema der Biomechanik.
Absinthe Brevans wurde 2007 mit einem Etikett von H. R. Giger veröffentlicht.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1967: Zusammen mit Urban Gwerder die Poetenz–Show, eine Poetry–Performance
  • 2006: „Giger in Wien“ (KunstHausWien, 24. Mai bis 1. Oktober 2006)
  • 2007: H. R. Giger – Das Schaffen vor „Alien“ (Bündner Kunstmuseum in Chur, 30. Juni bis 9. September 2007)
  • 2008: H. R. Giger – Abgründe (Zitadelle Spandau in Berlin, 29. Juni bis 14. September 2008), gemeinsam mit Werken von Horst Janssen und Guido Sieber
  • 2009: H. R. Giger – Kunst.Design.Film (Deutsches Filmmuseum in Frankfurt/Main, 21. Januar bis 26. Juli 2009)
  • 2009: H. R. Giger – HR GIGER Retrospektive (Sala Kubo-Kutxa, San Sebastian in Spanien, 15. Oktober 2009 bis 6. Januar 2010)
  • 2010: H. R. Giger – Film Design Retrospektive (Tampere Art Museum, Finnland, 30. Januar bis 5. April 2010)
  • 2011: H. R. Giger – Träume und Visionen (KunstHausWien, 10. März bis 26. Juni 2011)


Weblinks


Commons: Hansruedi Giger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Quelle: Wikipedia