Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Freitag, 6. September 2013

Tipp: ars electronica Festival 2013 in Linz

Tipp: ars electronica Festival 2013 in Linz:  "Total Recall - The Evolution of Memory" von 5. bis 9. September


Vor Jahren hat mich jemand das erste mal auf die ars electronica in Linz mitgenommen. Genauer genommen, auf das jährliche Festival, das über die ganze Stadt verteilt ist, und wo sich Künstler aus aller Welt treffen und ihre Werke zeigen.

Ansonsten gibt es noch im  Dauerausstellungen und Sonderausstellungen zum Thema Medienkunst in einem Gebäude namens "Ars Electronica Center (AEC)"

Foto aus 2009


Jedenfalls war ich restlos begeistert. Alleine der Besuch des AEC-Museums - auch während des Jahres möglich - ist eine Fahrt nach Österreich wert. Die Aktionen während des Festivals sind nochmals etwas Besonderes.

Und das Motto in diesem Jahr ist brandaktuell.  Das diesjährige Medienkunstfestival   hat sich dem Gedächtnis verschrieben - mit all seinen Facetten: dem Erinnern, Vergessen, Verdrängen, Bewahren, aber auch der viel diskutierten Datenspeicherung, und natürlich der philsophischen Fragen zur künstlichen Intelligenz. "Total Recall - The Evolution of Memory"
Der Hammer: HR Giger als featured artist

Dazu kommt, ebenfalls passend, der Auftritt des Künstlers HR Giger als featured artist. Giger ist Schöpfer des Wesens und des Raumschiffs im Film ALIEN, war aber schon davor mit viel interessanteren surrealen Werken bekannt. Ich kenne seine Bilder seit über 30 Jahren und bin ein absoluter Fan.  Diese Sonderausstellung ist so spektakulär, dass ich einen gesonderten Beitrag dazu schreiben werde.



Ich werde es wegen meiner Samstagsvorlesungen wahrscheinlich nicht schaffen, nach Österreich zu fahren, kann aber jedermann nur empfehlen, sich die Zeit zu nehmen.

Nachtrag: Ich war dort. Ich habe die Bilder und 3D-Entwürfe von GIGER angesehen. 
Und ich war begeistert.


Orte



Was ist die ars electronica?
 
Die Ars Electronica (von lateinisch ars: Kunst) ist ein Festival zur Präsentation und Förderung von Kunst in enger Verbindung mit (digitaler) Technik und gesellschaftlichen Fragestellungen, das alljährlich in Linz (Oberösterreich) stattfindet.
 
Die erste Ars Electronica wurde am 18. September 1979 im Rahmen des internationalen Brucknerfestes gemeinsam mit der ersten Linzer Klangwolke und der Musik von Bruckners achter Sinfonie eröffnet. Als Projekt-Vorläufer wird manchmal das forum metall genannt.[1] Initiatoren des Festivals waren der ORF-Oberösterreich und das Brucknerhaus in Linz. Die Konzeption der Ars Electronica als Forum zum Austausch von Ideen und Ort der Präsentation von Projekten an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft ging auf Hannes Leopoldseder, Intendant des ORF-Landesstudios Oberösterreich, den Elektronikmusiker Hubert Bognermayr, den Musikproduzenten Ulrich Rützel und den Kybernetiker und Physiker Herbert W. Franke zurück.Weltweit war diese Veranstaltungsreihe eine der ersten, die sich mit digitaler Kunst und ihren Möglichkeiten sowie den gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitaltechnik auseinandersetzte.

Bestandteile der Ars Electronica

Sowohl in der realen wie auch in der virtuellen Welt umfasst die Ars Electronica folgende Abteilungen:
  • Ars Electronica Center (AEC): Das „Ars Electronica Center – Museum der Zukunft“ in Linz ist das führende Museum der digitalen Kunst und Medienkunst. Es wurde 1996 eröffnet und präsentiert dem Besucher auf 3000 m² Projekte rund um die Computerkunst und Technologie. Für das Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde das AEC um das Doppelte nach Osten hin vergrößert.
  • Ars Electronica Futurelab: Das Futurelab verfolgt interdisziplinäre Forschungsprojekte im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft.
  • Ars Electronica Festival: jährliches Festival der digitalen Kunst (siehe unten)
  • Prix Ars Electronica: Mit dem Prix Ars Electronica, mitunter als „Oscar“ der Computerkunst bezeichnet, werden jährlich Projekte im Bereich der digitalen Kunst und Medien ausgezeichnet. Die Auszeichnung erfolgt zur Zeit (2012) in den folgenden Kategorien:
    • Computeranimation/Film/Visual Effects
    • Interactive Art
    • Digital Musics & Sound Art
    • Hybrid Art
    • Digital Communities
    • u19 – create your world (bis 2010 freestyle computing genannt)
    • [the next idea] Art and Technology Grant
Festival


AE Festival 2010 in der Tabakfabrik



Das Ars Electronica Festival als Grundstein der Ars Electronica wird seit 1979 jährlich in Linz durchgeführt, begleitet von einem großen Medienecho. Es ist das international bedeutendste Festival der digitalen Kunst, das Trends und langfristige Entwicklungen zukunftsorientiert in Form künstlerischer Werke, Diskussionsforen und wissenschaftlicher Begleitung vorstellt. Bis 1995 wurde es geleitet durch Peter Weibel, seit 1996 durch Gerfried Stocker.
Ausstellungen und Performances finden im Ars Electronica Center, im Brucknerhaus, im Lentos, in den Räumen der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung und an verschiedenen weiteren Orten in Linz statt. Nur 2010 wurden alle Ausstellungen, Symposien und auch die Verleihung des Prix Ars Electronica an einem Ort, den Gebäuden der ehemaligen Linzer Tabakfabrik, zusammengeführt.

Schwerpunktmäßig gibt es verschiedene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen wie der Universität Tokio (2008), dem MIT Media Lab (2009) oder dem Japan Media Arts Festival (2009), die ihre Tätigkeit im Rahmen des Festivals präsentieren. 

Im Rahmen der Ars Electronica werden regelmäßig Medienkunstprojekte gefördert, teils auch in Kooperation mit Unternehmen.

Während des Festivals werden neben den Ausstellungen auch Symposien zu techno-kulturellen Phänomenen und den philosophisch-theoretischen Aspekten der technologischen Entwicklung unter Beteiligung internationaler Experten durchgeführt.

Motto

Das Festivals steht jedes Jahr unter einem anderen Motto:
  • 1987 „Der freie Klang“
  • 1988 „Kunst der Szene“
  • 1989 „Im Netz der Systeme“
  • 1990 „Digitale Träume, virtuelle Welten“
  • 1991 „Out of Control“
  • 1992 „Endo Nano“
  • 1993 „Genetische Kunst, künstliches Leben“
  • 1994 „Intelligente Ambiente“
  • 1995 „Welcome to the Wired World“
  • 1996 „Memesis“
  • 1997 „Flesh-Factor“
  • 1998 „Infowar“
  • 1999 „Life Science“
  • 2000 „Next Sex“
  • 2001 „Takeover“
  • 2002 „Unplugged“
  • 2003 „Code – The Language of our Time“
  • 2004 „Timeshift – The World in 25 Years“
  • 2005 „Hybrid – Living in Paradox“
  • 2006 „Simplicity – The art of complexity“
  • 2007 „Goodbye Privacy“
  • 2008 „A New Cultural Economy – wenn Eigentum an seine Grenzen stößt“
  • 2009 „Human Nature“
  • 2010 „repair – sind wir noch zu retten“
  • 2011 „Origin – wie alles beginnt“
  • 2012 „THE BIG PICTURE“
  • 2013 „TOTAL RECALL - The Evolution of Memory“



ONLINE ARCHIVE

mit Videos aus früheren VEranstaltungen. Interessant vor allem die PIC-Sammlung





Der Prix Ars Electronica Showcase ist eine Sammlung, innerhalb derer die Einreichungen der Künstler/innen zum Prix seit 1987 durchsucht und gesichtet werden können. Zu den Gewinnerprojekten liegen umfangreiche Informationen und audiovisuelle Medien vor, die gesichtet und gehört werden können. Alle weiteren Einreichungen sind mit den Basisdaten in Listenform rechcherchierbar.

Das Pic Archiv enthält eine umfangreiche Sammlung an Bildern von Festival, Prix, Center, Futurelab und Export. Die Bilder ab 2011 sind identisch mit dem Ars Electronica Flickr Account. Ältere Bilder stammen aus einer mittlerweile abgestellten Version eines selbst-entwickelten Bildablagesystems, das in die neue Struktur migriert wurde.

Das Print Archiv von Ars Electronica umfasst alle Katalogpublikationen seit 1979 aus den Bereichen Festival und Prix bzw. Cyberarts sowie die audiovisuellen Beilagen, Museum Folder und Updates und Sonderpublikationen. Alle Texte bzw. Artikel sind im Detail recherchierbar und lesbar. Die Festivalkataloge liegen seit 2000 im Original-Layout als PDF vor, für die Jahre davor wurden nur die OCR-Textinformation erhalten und sind aber genauso lesbar. Die Cyberartskataloge liegen komplett als PDFs vor, wobei die Kataloge vor 2005 nachdigitalisiert wurden, da die Druckdaten nicht mehr vorlagen.