Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Montag, 16. März 2015

Interview Milorad Romic Teil 2




Ich lese, hier im Text auf der Webseite des Lohrbärverlags: "Hier setzte er seine umfangreiche Konzerttätigkeit als Solist sowie in verschiedenen Besetzungen (Duo, Trio und Quintett), unter anderem mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Regensburg, fort". Kannst Du zu dieser Zusammenarbeit mit diesem Orchester - oder Mitgliedern davon - erzählen?

Eine ganze Weile habe ich sehr aktiv und sehr gerne mit einigen Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters aus Regensburg gespielt, also dem Orchester des Theaters. Zum Beispiel mit Tilman Kay, Geige, oder Reinhard Gecke, der Bratsche spielt.

Davon haben wir Aufnahmen auf meiner ersten  CD. Aber auch mit dem ganzen Streichquartett habe ich  gespielt, zum Beispiel das Konzert D-Dur von Vivaldi, die ich  für 2 Gitarren bearbeitet habe, und noch ein paar andere Sachen.





Ich habe hier noch die CD "Solo Due", die bei mir damals lange Zeit im Hintergrund lief. Die hast Du zusammen mit Helmut Nieberle aufgenommen, dem Regensburger Gitarristen und Komponisten und Dozenten. Früher kannte ich ihn  nur in Zusammenhang mit Jazz. Magst Du dazu etwas erzählen?

Mit Helmut verbindet mich bis heute eine gute Freundschaft. Ich habe  ein paar Jahre lang mit ihm gespielt. Das war ein fantastische Kombination zwischen Jazz und Klassik.

Leider haben sich unsere beruflichen Wege mit der Zeit getrennt. Zum Glück haben wir eine CD aufgenommen, also diese CD Solo Due, und ich habe vor, die CD wieder publik zu machen. Seit einigen Jahren habe ich ein eigenes Label,  und ich werde Helmut fragen, ob er wieder Lust auf eine neue CD hat. Ich würde gerne wieder etwas mit ihm einspielen.


Helmut Nieberle; Session im Locanta


Milorad, ich las noch etwas über ein "Duo Il Duetto Galante". Offenbar betrifft das auch das Konzert in Köfering, das ich mal gesehen habe, in dem Wasserschloss.



Susanne Hoffmann und Milorad Romic im November 2011 im Schloss Köfering


Nun, das Ensemble „Il Duetto Galante“ entstand aus einem gemeinsamen Projekt heraus, einem Konzert beim Festival „Lautenfrühling“ in Regensburg. Wegen des damaligen Erfolges haben Susanne Hoffmann und ich beschlossen, regelmäßig im Duett zusammen zu spielen. Ich hatte ein paar Jahre immer am Frülingsanfang Lautenkonzerte organisiert mit symbolischen Namen "Lauten Frühling" und aus diesen Zeit stammt "ill duetto galante". Wir waren einige Jahre sehr aktiv.



Das Konzert damals in Köfering - ich habe dabei das erste mal von dem Musikförderkreis Köfering erfahren, der schon sehr alt ist - seit 1978 um genau zu sein - und wirklich unglaublich aktiv. Unser gemeinsamer Freund Peter Klein scheint eines der Gründungsmitglieder zu sein. Bist Du mit dem Musikförderkreis verbunden oder war das eine einmalige Zusammenarbeit?

Mit dem Musikförderkreis bin ich sogar sehr verbunden.  Es ist so: ca. 3 Monate nach meiner Ankunft, ich wohnte noch im Asylheim, habe ich Peter Klein in seinem Musikgeschäft kennengelernt, das er damals hatte. Und Peter hat mir einen Auftritt in der Stadthalle Neutraubling organisiert. Ich war Gast bei einem Klavierkonzert in Organisation des Förderkreises.

Das wurde so ein Erfolg, dass ich im Traum nicht damit gerechnet hatte, und danach überstürzten sich die Ereignisse. Ich habe sofort viele verschiedene Auftritte bekommen und private Schüler und auch der Umzug nach Regensburg entstand hieraus. Ich habe noch einen Zeitungsausschnitt mit dem Titel "Überraschung nach der Pause".



Renoir: Frau spielt Gitarre

Milorad, in einem Zeitungsartikel las ich zu Deiner Lebensgeschichte etwas von "Komposition und Interpretation der Bühnenmusik zur Tragödie „Bluthochzeit“ von Federico Garcia Lorca am Stadttheater Regensburg". Du hast also nicht nur mitgespielt, sondern auch die Musik arrangiert? Oder komponiert?

Ja, da habe ich die komplette Musik komponiert.Verschiedene Lieder und Gitarren-Solos und ich habe selber Gitarre auf der Bühne gespielt. Und die Rolle von Manuel de Falla, ein großartiger spanischer Komponist und ein Freund von Lorca). Jemand hat auch ein Video von dem Ganzen gemacht und das gab es öffentlich zu kaufen.


Watteau - Mezzetin


Weiter lese ich " Zu Romics weiteren Aktivitäten gehört unter anderem die Gründung "Freunde der Laute" Regensburg und Veröffentlichungen seiner Bearbeitung von Lautenmusik in der "Tree" Edition." Kannst Du dazu was erzählen?

Das stimmt, das war in meinem "Lautenzeiten" als ich mich sehr stark mit dem Instrument beschäftigt habe. In dieser Zeit habe ich auch ein paar Lauten-Konzerte organisiert, mit namhaften Künstlern wie z.B. Stefan Lundgren oder Lutz Kirchoff usw.

Und 2004 habe ich es geschafft, ein ganzes Internationales Lauten Festival nach Regensburg zu holen, in Zusamenarbeit mit der deutschen Lautengesellschaft.

Das war ein tolles Erlebnis. Aber mit der Zeit bin ich mich wieder ganz zur Gitarre zurückgekehrt, und von der Zeit sind nur schöne Erinnerungen geblieben.






Milorad, auf den Webseiten des Lohrbärverlags entdeckte ich Details, die in anderen Lebensbeschreibungen fehlten, z.B. von einer Europatournee, gleich nach dem Studiumsabschluss, und einem Stipendium der italienischen Regierung, und von Meisterkursen bei Italienern:

Ja, als ich 1977 das Studium abschloss, war ich mit einem Musikverein aus Bihac in ein paar Ländern unterwegs. Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland. Das waren Konzerte für verschiedene Vereine für Leute, die aus dem eheamligen Jugoslawien stammten und ausgewandert waren.

Dass ich ein Stipendium von der italienischen Regierung erhalten habe ist zwar richtig, aber leider habe ich das Stipendium wieder verloren, denn man zwang mich, zuerst den Militärdienst zu absolvieren, vorher konnte ich nicht im Ausland studieren. Das war eine schwere Geschichte, an die ich mich ungern erinnere. Aber später habe ich privat die Meisterkurse besucht, Giuliani Balestra und Alfonso Borghese, beide Segovia-Schüler, sowie Julian Bizantin


Watteau - Liebeslied


Vielen Dank, Milorad, für das Interview






Milorad Romic und seine Ehefrau Marija bei einem  Besuch bei Terre des Langues
im wunderschönen (und mittlerweile abgerissenen) Haus in der Simmernstraße 1







Weitere Informationen

Homepage mit Kontaktdaten:


Videos




Weitere Links


Zur Städtischen Sing- und Musikschule


Zum Philharmonischen Orchester


Zu Helmut Nieberle



Zur Lautengesellschaft


Zum Musikförderkreis


Die Gründung des Musikförderkreises erfolgte am 12. Februar 1978 als Musikförderkreis Köfering e.V. Am 9. September 1988 wurde er umbenannt in Musikförderkreis Köfering – Neutraubling e.V.  Seither finden die Konzerte in der Stadthalle Neutraubling sowie je  eines im Schlosshof und der Schlossbibliothek in Köfering statt. Seine Aufgaben sieht der Musikförderkreis in der Pflege der Musik und der Förderung junger Künstler, besonders der Künstler im bayerischen Raum.
Zur Tree-Edition


Zu Manuel de Falla und zu Lorca

Zu Bosnien

Auszug: Nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges” in Europa Anfang der 1990er Jahre endete auch die Zeit des Kommunismus in Jugoslawien. Am 29. Februar/1. März 1992 stimmten in Bosnien und Herzegowina bei einem von Serben weitgehend boykottierten Referendum, bei 63 % Wahlbeteiligung, 99,4 % für eine staatliche Souveränität.[14] So erklärte das Land am 2. März 1992 seinen Austritt aus dem Staatsverband Jugoslawien und war zunächst eine Republik unter dem offiziellen Namen Republik Bosnien und Herzegowina (Republika Bosna i Hercegovina), die fast dieselben Grenzen hatte, die das österreichisch-ungarische Okkupationsgebiet Bosnien und Herzegowina 1878 auf dem Berliner Kongress erhielt. Die internationale Anerkennung erfolgte am 17. April 1992. Es folgten drei Jahre Krieg zwischen serbischen, kroatischen und bosniakischen Einheiten. Am Ende des Bosnienkrieges stand der 1995 in Dayton (USA) paraphierte und in Paris am 14. Dezember unterzeichnete Dayton-Vertrag, der aus einer einheitlichen die föderale Republik Bosnien und Herzegowina schuf, die allerdings noch unter den Folgen des Krieges und den anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen den Volks- und Religionsgruppen leidet (siehe Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens).

Zur Bosnischen Sprache:

google translate beherrscht übrigens seit 2013 auch bosnisch
Zu Bihac (Heimatort)


Zum Gitarre-Bauer Hermann Hauser:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Hauser_%28Gitarrenbauer%29

Hermann Hauser I (* 1882; † 1952) war ein süddeutscher Gitarrenbauer.
Er arbeitete in München und später im niederbayerischen Reisbach, wo sein Sohn (Hermann Hauser II) und sein Enkel (Hermann Hauser III) seine Nachfolge antraten. Zu seinem eigenen Stil fand Hermann Hauser I, indem er sich an den Konstruktionen und der Bautechnik von Antonio de Torres orientierte und diese um seine Erkenntnisse weiterentwickelte. Hermann Hauser I entwickelte zwischen 1920 und 1930 patentierte Neuerungen im Bereich der Deckenkonstruktionen sowie Neuerungen im Bereich der Hals-Korpusverbindungen.
Karl Huber schrieb: ...Schließlich und hauptsächlich aber ist es dem Zusammentreffen der spanischen Virtuosen Llobet und Segovia mit dem Münchener Gitarrenbauer Hermann Hauser (I) zu verdanken, dass die Torres-Gitarre zum Prototyp der heutigen Bauweise der Konzertgitarre werden konnte. (Karl Huber, Die Wiederbelebung des künstlerischen Gitarrenspiels um 1900, Lisardo Verlag, 1995)
Ab 1937 wechselte der spanische Gitarrist Andrés Segovia von einer Ramírez- zu einer Hauser-Gitarre. Die Hermann-Hauser I-Gitarre, die Andres Segovia von 1937 bis 1970 spielte, ist heute im Metropolitan Museum of Art in New York City zu sehen[1]. Der britische Gitarrist und Lautenspieler Julian Bream spielte Hermann Hauser I- Gitarren von 1936 und 1947, sowie um 1960 eine Hauser-Gitarre von Herrmann Hauser II.
Hermann Hauser III, (* 1958), lebt und arbeitet heute im niederbayerischen Ort Reisbach. 2005 gründete Hermann Hauser III zusammen mit dem Münchner Unternehmer, Produzenten und Gitarristen Klaus Wolfgang Wildner die gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts Hermann Hauser Guitar Foundation; der Namen dieser international tätigen Kulturstiftung geht zurück auf Hermann Hauser I [2].
http://www.hauserguitars.de/
http://www.hauserguitars.de/docs/geschichte.htm


Zur Gitarre:

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Gitarre
Sehr schön aber diese private Seite:
Tipp für Smartphone-App (von mir getestet):

  • smartChord (Freeware, Android)

Konkrete Tipps für Gitarreschüler
auf den Seiten von Christian Moritz
gitarreHamburg.de gemeinnützige GmbH


Tipps zum Kauf einer Gitarre: Auf zwei Seiten ist das Wichtigste aufgelistet, was man beim Kauf einer Gitarre beachten sollte. Qualitätsmerkmale, Hölzer, Größe, Kosten usw. (12,7 KB).

Die Gitarre: Anhand einer Abbildung, wird das Instrument und seine einzelnen Teile beschrieben (26,1 KB).

Das Besaiten der Gitarre: Auf dieser Unterseite wird beschrieben, wie man neue Saiten auf die Gitarre aufzieht. Um die Abbildungen in voller Größe zu sehen, muss man einfach darauf klicken.

Das Stimmen der Gitarre: Wissenswertes zum Thema Stimmen erfährt man auf dieser Seite. Zudem kann man sich den Text auch als pdf-Datei herunterladen.

Gedanken zum Thema Üben: Als Gitarrenlehrer wird man immer wieder damit konfrontiert das Kinder zwar gerne Gitarre lernen möchten, aber nur wenig Motivation zum Üben verspüren. Der folgende Artikel bietet Lösungsvorschläge für dieses Problem und zeigt Möglichkeiten auf, mit denen sich die Freude am täglichen Üben steigern lässt. Zudem habe ich versucht zu definieren welch wichtige Rolle Lehrer und Eltern in diesem Zusammenhang spielen. Auch diesen Text kann man sich als pdf-Datei herunterladen.

Allgemeine Übetipps: Wie kann man ein Repertoire erfolgreich für ein Vorspiel oder einen Wettbewerb vorbereiten? Hier gibt es ein paar allgemeine Tipps aus der Praxis dazu.
Diesen Text kann man sich als pdf-Datei herunterladen.

Dabei sein ist alles“ - Informationen zum Wettbewerb „Jugend musiziert“. Diesen Text kann man sich als pdf-Datei herunterladen.

Erfolgreich Auftreten: Hier habe ich auf einer Seite ein paar Tipps zusammengefasst. Sie sollen dabei helfen, dass Auftritte zu einem Erfolgserlebnis werden. Diesen Text kann man sich als pdf-Datei herunterladen.
Zu dem Bild von Caravaggio

Zur Laute

Die meist 6saitigen Lauten werden mit Saitenpaaren, so genannten Chören, besaitet. Der erste Chor (Chanterelle) besteht jedoch - im Gegensatz zur Mehrzahl der überlieferten Instrumente - heute nur aus einer Saite. Bis 1500 hatten Lauten vier oder fünf, danach zunächst sechs Chöre. Etwa ab 1600 wurden sieben und mehr Chöre verwendet. Die Zahl stieg bis ca. 1640 bis auf zwölf Chöre. Etwa um 1720 wurde die Saitenzahl auf dreizehn Chöre erweitert. Es wurde bis 1500 mit Plektrum, danach auch mit Fingerzupftechnik gespielt. http://de.wikipedia.org/wiki/Laute

Zum Banjo

Wikipedia-Auszug zum Banjo: Das Banjo ist ein Zupfinstrument. Als Resonanzkörper dient ein runder Rahmen mit Fell-Bespannung. Das Fell lässt sich über Spannschrauben spannen. Das Banjo verfügt über einen langen Hals mit Bünden, war in seiner Urform jedoch bundlos. Banjos haben vier bis sechs Saiten.

Entwickelt wurde das Banjo von westafrikanischen Sklaven, die in die Neue Welt verschifft wurden. ... Die erste Erwähnung eines Banjos stammt aus dem Jahre 1678.
Zu Narciso Garcia Yepes
Narciso García Yepes (* 14. November 1927 in Lorca; † 3. Mai 1997 in Murcia) war laut Wikipedia ein spanischer klassischer Gitarrist, Lautenist, Arrangeur und Komponist. Neben Andrés Segovia und Miguel Llobet gilt er als einer der größten Gitarristen Spaniens. Er spielte auf einer zehnsaitigen Gitarre, welche er mit dem Gitarrenbauer José Ramírez III entwickelte. http://de.wikipedia.org/wiki/Narciso_Yepes