Regensburger Tagebuch

Notizen von der nördlichsten Stadt Italiens

Samstag, 9. August 2014

Regensburger Seidenplantage, Teil 1


Hauptgebäude Regensburger Seidenplantage von Südosten gesehen.



Sie ist jetzt vollständig saniert - die Seidenplantage Regensburg. Errichtet durch König Ludwig I im Jahre 1833 am Hang der Winzerer Höhen. Eine Plantage von Maulbeerbäumen, auf denen wiederum die Seidenspinner kultiviert wurden, also Seidenraupen. Damit wollte man den kostbaren Rohstoff für Seide auch in Europa produzieren.






Seidenplantage von Norden aus





Die Seidenplantage befand sich auf den Winzerer Höhen, westlich vom Schelmengraben. Man kommt dran vorbei, wenn man sich auf den Wanderweg auf dem Grat der Winzerer Höhen aufmacht.





Die Seidenplantage war das, was der Name sagt: eine Plantage mit Maulbeerbäumen zur Züchtung von Seidenspinnen. Später war es eine Gastwirtschaft. In den 70er Jahren war es ein bekanntes Tanzlokal, glaublich "Tanzalm" genannt. Dann stand es leer.









 2010 - 2012 wurde es renoviert. Bei einem Spaziergang im Mai 2012 entdeckte ich, dass auch dieletzten Betonsilos und Bauspuren beseitigt waren. Das Gebäude erstrahlt jetzt in voller Pracht.






Die "Liste der Baudenkmäler" weist das Gebäude wie folgt aus:
Ehemaliges Fabrikationsgebäude einer Seidenspinnerei mit Maulbeerbaumplantage, Saalbau mit Walmdach, hohen Rundbogenfenstern, Oculi und Putzgliederungen, klassizistisch, um 1835
 Zur Seidenplantage selbst
 

Die restlichen Maulbeerbäume, ganz oben am Hang, östlich der Gebäude






König Ludwig I versuchte 1833, die Zucht der Seidenraupe,  und damit die Erzeugung von Rohseide  in Regensburg zu beheimaten.

Die Hänge der Winzerer Höhe wurden über ca 6 ha  mit  Maulbeerbaumen angepflanzt. Die Blätter dieses Baumes dient den Seidenraupen zur Nahrung.

Das war nicht der erste Versuch in Regensburg, denn schon im 14. Jahrhundert wurden zur Seidenerzeugung Maulbeerbäume gepflanzt. Diese Tradition lebte ab 1820 wieder auf.

König Ludwig I. war Schirmherr und Direktor einer eigens gegründeten Aktiengesellschaft zur Förderung der Seidenzucht. 1833 war die Geburtsstunde der „Seidenplantage“. Die  Gesellschaft geriet immer mehr in Schulden, so daß sie sich 1861 zum Verkauf des gesamten Besitzes entschließen mussten.













Fortsetzung mit vielen Fotos und vielen alten Dokumenten:

https://www.regensburger-tagebuch.de/2014/08/regensburger-seidenplantage-teil-2.html